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Keine Langeweile

So ist es, in Strasburg Polizist zu sein

Strasburg / Lesedauer: 3 min

In der Strasburger Polizeistation sind zwei Beamte tätig. Ulf Filter hat seinen Kollegen Fred Buse abgelöst, der in den Ruhestand gegangen ist. Gerade jetzt gibt es in der Uckermarkstadt genug zu tun.
Veröffentlicht:21.01.2023, 09:49

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Ob es Fluch oder Segen ist, in seiner Heimatstadt zu arbeiten, wird sich für Ulf Filter nach und nach zeigen. Der Polizeihauptmeister mit Amtszulage hat im vergangenen Jahr in der Strasburger Polizeistation die Stelle von Polizeihauptmeister Fred Buse eingenommen, der in den Ruhestand gegangen ist. Zuvor war der 60-Jährige als Streifenführer im Polizeihauptrevier Pasewalk tätig.

„Es ist auch wichtig, präsent zu sein im Ort“

„Klar, man wird auch in der Freizeit auf Dinge angesprochen, die mit der Arbeit zu tun haben. Es kommt auch mal jemand vorbei oder ruft an. Damit muss man leben. Das ist nicht aber weiter schlimm“, sagt der Kontaktbeamte, der gemeinsam mit Polizeihauptmeister Torsten Jäger die Station in der Uckermarkstadt besetzt.

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Die erste Zeit am neuen Arbeitsplatz habe schon gezeigt, dass die Tätigkeit sich von der vorherigen unterscheidet. „Aber auch hier kommt keine Langeweile auf“, versichert Ulf Filter. Ein Brandstifter in Strasburg halte Feuerwehr und Polizei seit Monaten in Atem, und vor wenigen Tagen wurde der Geldautomat der Sparkasse gesprengt. Als Streifenführer hatte er mit Unfällen zu tun, begleitete Schwerlasttransporte oder musste auch nachts zu gemeldeten Fällen von häuslicher Gewalt ausrücken.

Schwerer Unfall bleibt unvergessen

Im Gedächtnis geblieben ist dem Polizeihauptmeister aus seiner Pasewalker Zeit beispielsweise ein schwerer Unfall im Winter 2018, als in Rossow ein Bus und ein Pkw zusammenstießen und ein Ehepaar starb. „So etwas vergisst man nicht“, sagt Ulf Filter, der Kfz-Schlosser gelernt hat und nach dem Wehrdienst seine Laufbahn bei der Polizei begann. Nun, als Kontaktbeamter, nimmt er in der Station Anzeigen auf, erledigt Amtshilfeersuchen für Behörden oder vollstreckt Haftbefehle.

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Verkehrs- und Geschwindigkeitskontrollen würden ebenso zur Tätigkeit gehören wie Nachtschichten einmal im Monat. „Es gibt viel Schreibkram zu erledigen als Kontaktbeamter. Aber es ist auch wichtig, präsent zu sein im Ort“, erklärt der 60-Jährige. Bei Bedarf helfen die beiden Kontaktbeamten auch im Pasewalker Revier aus. Dass der Polizei heute kein Respekt mehr entgegengebracht werde, will der Strasburger für sich und seine Kollegen nicht bestätigen. „Es gibt schon Respekt. Es ist aber nicht mehr so wie zu DDR-Zeiten. Und in einer kleinen Stadt ist es anders als etwa in Berlin oder Hamburg. Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus“, sagt Ulf Filter. Einige Leute seien schon belehrungsresistent, das habe es aber auch schon zu DDR-Zeiten gegeben.