StartseiteRegionalPasewalkTafeln in Südvorpommern müssen Bedürftige abweisen

Energiekosten

Tafeln in Südvorpommern müssen Bedürftige abweisen

Uecker-Randow / Lesedauer: 2 min

Der Arbeitslosenverband muss mit weniger Waren auskommen, und auch die enormen Spritkosten machen ihm zu schaffen. Dazu kommt die Enttäuschung bei den Bedürftigen, die abgewiesen werden müssen.
Veröffentlicht:17.11.2022, 06:00

Artikel teilen:

„Eine große Herausforderung für die Tafeln sind die weniger werdenden Waren. Weil die Einsatzkräfte den Leuten auch erklären müssen, dass nicht so viel da ist“, sagt die Vorsitzende des Arbeitslosenverbandes Uecker-Randow, Hannelore Schiebe. Das sei nicht unkompliziert. Auch die Waren vom Bundes- oder Landesverband seien reduziert worden. „Die Anzahl der Waren, die wir beispielsweise aus Neubrandenburg abgeholt haben, wurde halbiert.“ Auch die Lebensmittelhändler seien in dieser Situation gefordert. „Tafeln sind eigentlich nur zur Hilfe da. Nicht zur normalen Versorgung“, betont Schiebe. Die Versorgungspflicht liege beim Staat.

Acht Ausgabestellen in Südvorpommern

Hinzu kämen die gestiegenen Spritkosten. Denn der Arbeitslosenverband fährt jeden Tag von Pasewalk nach Ueckermünde und sammelt in den Orten dazwischen bei Lebensmittelketten die Waren ein. „Dann werden sie zu den Ausgabestellen in Torgelow, Eggesin und Ueckermünde gebracht. Das ist die große Tour. Zudem geht es zweimal pro Woche nach Löcknitz.“ Insgesamt hat die Pasewalker Tafel acht Ausgabestellen – Pasewalk, Torgelow, Eggesin, Ueckermünde, Löcknitz, Penkun, Ferdinandshof und Strasburg. Der Bundesverband unterstütze, wo es gehe, beispielsweise mit dem Herbstpaket zur Entlastung der Spritkosten und mit dem Programm Energieinvest. Letzteres ist zur Erneuerung der Kühlgeräte gedacht. „Diese überregionalen Angebote nutzen wir schon, um irgendwie Gelder zu akquirieren“, sagt Hannelore Schiebe.

Lesen Sie auch: Strasburger Arbeitslosenverband kämpft um Standort

Besonders knapp sind Wurst, Fleisch und Käse

Besonders knapp seien Wurst, Fleisch und Käse. „Beim Obst und Gemüse sieht im Moment ganz gut aus. Weil auch Leute mit Garten spenden.“ Trotzdem werden keine neuen Tafelnutzer mehr aufgenommen. „Die Situation bedeutet für jeden Tafel-Mitarbeiter ein hohes Maß an Fingerspitzengefühl, um auf die bedürftigen Menschen einzugehen.“

Mehr lesen: Tafel will die Spende für Fahrzeuge und Kühltechnik nutzen