Zwischen Vorpommern und der Lausitz war seit Montagabend ein ungewöhnlicher Schwertransport unterwegs: ein Flugzeug. Es handelt sich um eine geschichtsträchtige Tupolew 134, die Mitarbeiter des Flugplatzmuseums Cottbus in Grünz bei Penkun erworben und abgeholt haben.
Für den Transport wurde die rund 30 Meter lange und mit Tragflächen 37 Meter breite TU 134 in Teile zerlegt, so dass vier Schwerlast-Lkw nötig sind. Das Verladen hatte länger gedauert als geplant. Am problematischsten gilt das Fahren mit dem Riesen-Rumpf, der per Kran auf einen Spezial-Lkw gehoben wurde. Die Fracht war am Dienstagmorgen nach 260 Kilometern und sechseinhalb Stunden Fahrt schließlich am Ziel.
Café im Flugzeug funktionierte nicht
Der Transport stockte kurzzeitig wegen eng stehender Bäume einer Allee bei Grünz. Die Bauarbeiter auf dem östlichen Berliner Ring mussten vorübergehend eine Pause einlegen und ihre Baumaschinen an die Seite fahren, damit der Schwertransport durchkam, erklärte ein Sprecher des Flugplatzmuseums.
Die riesige Passagiermaschine hatte die sowjetische Staatsmacht in Moskau ab 1984 der DDR-Staatssicherheit überlassen, die wenige Kilometer abseits von Grünz Anti-Terroreinsätze trainierte. Das war 1990 vorbei und ein Gastwirt holte die nicht mehr flugfähige Maschine in seinen Garten, um dort ein Café einzurichten. Das klappte aber nicht. Er überließ den Flieger nun den Cottbusern.