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Gutachter beauftragt

War es in Kuhlmorgen wieder der Wolf?

Uecker-Randow / Lesedauer: 2 min

Ein gerissenes Schaf sorgt bei Torgelow erneut für Unruhe. Ein Rissgutachter hat eine genetische Probe genommen, die Klarheit darüber bringen soll, ob es ein Wolf war.
Veröffentlicht:02.01.2018, 16:56

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Zum Jahresende wurde in Kuhlmorgen erneut ein Schaf gerissen. Fast auf dem Tag genau war die Halter-Familie 2016 schon einmal von so einer Situation betroffen. Der Hammel, von den Besitzern liebevoll „Brownie“ genannt, stand als Beistellschaf auf der Pferdekoppel. Die Umzäunung bot jedoch für das eine Schaf keinen ausreichenden Schutz. Ein großes Brimborium um die Sache wolle die Familie trotzdem nicht.

Sie informierten aber zur Klärung des Sachverhaltes, ob es ein Wolf war oder nicht, den Rissgutachter Torsten Dinse. Dieser war vor Ort und bestätigte den Vorfall. „Ich habe eine genetische Probe genommen. Die Bissschäden könnten von einem Wolf stammen“, so Dinses erste Einschätzung. Um eine genaue Aussage zu treffen, müsse man die Ergebnisse der Untersuchung abwarten.

Chancen für Ausgleichszahlung eher gering

Eine Entnahme der genetischen Probe aus der Bisswunde, Fotos und die Aufnahme weiterer Daten und Erkenntnisse erfolgten vor Ort. Am Computer erfolgt dann die Feinarbeit zum verendeten Tier. Ein Erstgutachten für das Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie (LUNG) und die dazu gehörigen Fotos werden elektronisch auf dem Weg gebracht.

Die genetische Probe geht an das Wildtierinstitut in Senkenberg. Die Bearbeitung der Anträge für eine eventuelle Ausgleichszahlung der Tierhalter liegt in den Händen des jeweiligen Staatlichen Amtes für Landwirtschaft und Umwelt. In diesem Fall sind die Chancen dafür eher gering, weil die Umzäunung nicht dem Schaf gegolten hatte.

2017 erstellte Rissgutachter 13 Gutachten für 14 Fälle

Mit der Genetik wird in diesem Fall trotzdem eine interessante Sache zu klären sein, so Dinse. Sollte es ein Wolf gewesen sein, kann mit der mikrobiologischen Untersuchung unter Umständen nachgewiesen werden, von welchem Rudel das Tier abstammt.

Torsten Dinse ist Förster im Revier Mewegen und zählt zu den zwölf Rissgutachtern des Landes Mecklenburg-Vorpommern. 2017 erstellte er 13 Gutachten für 14 Fälle, die in der Uecker-Randow-Region als Nutztierriss behandelt wurden. „In drei Fällen wurde dabei bestätigt, dass es nicht der Wolf gewesen ist“, informiert Dinse. Den größten Rissschaden, im Verlauf von vier Wochen, musste er im Solarpark Ramin aufnehmen. Betroffen waren insgesamt 22 Schafe.