Verabredung zum Prügeln
Was steckte hinter der geplanten Massenschlägerei in Löcknitz?
Löcknitz / Lesedauer: 2 min
Im Falle der offenbar geplanten Massenschlägerei von 15 bis 30 Jugendlichen am vergangenen Freitag in Löcknitz scheint die Polizei einem Tatmotiv auf der Spur zu sein. Es spreche bisher einiges dafür, dass es sich um ein Motiv aus dem persönlichen Bereich handele, sagte Polizeisprecherin Katrin Kleedehn am Dienstag auf Nordkurier-Nachfrage. Es sei einen Tag vor der geplanten Schlägerei bereits zu einer Körperverletzung gekommen, allerdings zunächst ohne Anzeige, sagte Katrin Kleedehn weiter. Die Polizei habe bis dato von diesem Vorfall nichts gewusst, die Anzeige sei nachträglich erstattet worden. Allerdings, betonte die Sprecherin, sei auch eine politisch motivierte Tat nach wie vor nicht auszuschließen.
Die an der Aktion vom Freitag beteiligten Jugendlichen waren zwischen 15 und 19 Jahre alt, zum Großteil männlich und deutsch. Ereignet habe sich der Vorfall gegen 14.25 Uhr in der Nähe des Deutsch-Polnischen Gymnasiums in der Friedrich-Engels-Straße. Als die Polizei eintraf, seien die Jugendlichen geflüchtet. Allerdings konnten die Beamten von einigen die Personalien herausfinden.
Die Aufklärung des Falles wird noch dauern
Die Aufklärung des Falles werde noch einige Zeit in Anspruch nehmen, sagte Katrin Kleedehn. Das liegt zum einen daran, weil noch um die 20 Zeugen zu befragen sind. Zum anderen, weil sich unter den Zeugen auch Minderjährige befinden. „Das erschwert die Terminkoordinierung, weil man schauen muss, dass die Eltern bei der Befragung dabei sind.“ Ein ähnlicher Fall, bei dem sich so viele Jugendliche zum Prügeln getroffen hätten, sei ihr nicht bekannt, sagte die Sprecherin.
Ähnlich äußerte sich auch der Löcknitzer Bürgermeister Detlef Ebert. Er wisse nicht, was hinter dem Vorfall stecke. Eine Einteilung von Jugendlichen in zwei Lager sei ihm nicht bekannt, sagte Ebert.