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Feuer bei Schönhausen

Strohballen-Brand statt Feierstunde - Feuerwehr im Einsatz

Schönhausen / Lesedauer: 2 min

Die Strasburger Feuerwehrleute mussten ihren Ehrenappell zum 135. Geburtstag verschieben. 300 Strohballen hatten auf einem Feld bei Schönhausen Feuer gefangen. Mehrere Feuerwehren und das Technische Hilfswerk kämpften gegen die Flammen.
Veröffentlicht:17.09.2018, 09:21

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Ganze acht Wehren aus den Landkreisen Mecklenburgische Seenplatte und Vorpommern-Greifswald sowie das Technische Hilfswerk aus Waren (THW) mussten am Sonnabend zu einem Großeinsatz zwischen Schönhausen und Schwarzensee nördlich der A20 ausrücken. Auf einem Feld stand eine Strohmiete mit über 300 Strohballen komplett in Flammen. Gegen neun Uhr wurden insgesamt 75 Kameraden aus Schönhausen, Woldegk, Friedland, Golm, Groß Miltzow, Kreckow, Neuensund und Strasburg alarmiert. Dabei hatten die Strasburger gerade mit ihren Feierlichkeiten zum 135. Geburtstag der Wehr begonnen, als die Sirene heulte.

Die Flammen drohten zudem auf einen angrenzenden, aufgrund der Sommerhitze sehr trockenen Nadelbaumwald überzugreifen. „Der starke Wind hat uns einige Probleme bereitet“, sagte Einsatzleiter Nico Siebert. Auch die Löschwasserversorgung lief langsam an. „Wir mussten insgesamt 15 Schläuche verlegen und das Wasser aus dem Schönhauser See pumpen. Das hat einige Zeit gedauert, da eine Feuerwehr allein gar nicht so viele Schläuche hat“, so Siebert. Den Kameraden gelang es aber, das Feuer unter Kontrolle zu bringen und ein Übergreifen der Flammen zu verhindern. „Die Zusammenarbeit hat sehr gut funktioniert“, so Nico Siebert.

Polizei schließt Selbstentzündung aus

Ein Radlader des THW zog die Ballen auseinander und verteilte das Stroh auf dem Feld, damit die Feuerwehr die Glutnester im Inneren der Strohballen löschen konnte. Rund zwei Monate lang hatten die rund 70 Tonnen Stroh schon zum Trocknen auf dem Feld nahe der Straße gelegen. Die Lösch- und Aufräumarbeiten zogen sich bis in die Abendstunden hin. Mehrere zehntausend Liter Wasser waren notwendig, um das gepresste Stroh zu löschen.

Weil das Stroh schon recht lange auf dem Feld nahe der Straße lagerte, schließt die Polizei inzwischen eine Selbstentzündung aus. Der Kriminaldauerdienst aus Neubrandenburg hat die Ermittlungen wegen vorsätzlicher Brandstiftung aufgenommen. Den Sachschaden bezifferte die Polizei in einer Presse-Erklärung auf rund 4500 Euro. Das Stroh gehört der Deutschen Wildtierstiftung Gut Klepelshagen. Die Stiftung betreibt unter anderem einen ökologischen Bauernhof mit rund 350 Rindern in biologischer Haltung.

Die Strasburger Kameraden durften übrigens nach zwei Stunden zu ihren Feierlichkeiten zurückkehren, während die Kameraden der anderen Wehren vor Ort die Stellung hielten.