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Jobcenter

Weniger Geld in nahezu allen Bereichen!

Vorpommern / Lesedauer: 2 min

2018 gibt es weniger Geld für die Jobcenter. Das wirkt sich entsprechend auf die Kunden aus. Ein-Euro-Jobs könnten wegfallen, deren Träger auch. Schuld daran sei die politische Hängepartie in Berlin, sagen einige.
Veröffentlicht:14.01.2018, 19:34

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Für das Jobcenter Vorpommern-Greifswald Süd und seine Kunden könnte 2018 ein durchaus schwieriges Jahr werden. In diesem Jahr stehen der Einrichtung mit 4,34 Millionen Euro nämlich rund 1,9 Millionen Euro weniger zur Verfügung als noch 2017. Das Geld wird vor allem für die Wiedereingliederung Langzeitarbeitsloser in den Arbeitsmarkt verwendet.

Geschäftsführer Christian Gärtner führt das Minus auf den Rückgang der betreuten Kunden und die stark reduzierte Gesamtfinanzierung der Jobcenter zurück. Es gebe weniger Bedarfsgemeinschaften und auch weniger erwerbsfähige Leistungsbezieher. Zudem erhalte das Jobcenter weniger Geld für die Betreuung von Flüchtlingen. Was bei den flüchtlingsbedingten Sondermitteln 2017 nicht ausgegeben wurde, konnte in andere Förderbereiche fließen. Nun werde hier erheblich gekürzt.

Es wird Einschnitte geben

„Die Einschnitte betreffen mehr oder weniger alle Jobcenter in Mecklenburg-Vorpommern, weil die Zahlen hier besonders stark gesunken sind. Das bereitet uns schon ernstes Kopfzerbrechen“, sagt Gärtner. Die Folge sei, dass es in nahezu allen Förderbereichen – Fortbildung, Einstiegsgelder, Eingliederungszuschüsse an Arbeitgeber oder Ein-Euro-Jobs – Einschnitte geben wird.

Christian Gärtner zufolge ist mit dem bestehenden Etat eine ausreichende Anzahl von Kunden nicht mehr zu bedienen. Weil die Verwaltungskosten des Jobcenters nur geringfügig sinken, würden sich die Kürzungen vorwiegend bei den Eingliederungsmitteln auswirken. Hier müsse man sich auf solche Maßnahmen konzentrieren, die Beschäftigung im ersten Arbeitsmarkt ermöglichen – zulasten von Aktivierung und Ein-Euro-Jobs.

Stehen einzelne Träger jetzt vor dem Aus?

Die Mittelkürzungen haben Gärtner zufolge Auswirkungen auf die Träger von Ein-Euro-Jobs wie die Beschäftigungsgesellschaft OAS in Pasewalk oder den Arbeitslosenverband Uecker-Randow. „Es wäre traurig, wenn diese wegbrächen. Es kann uns nicht egal sein, was dort passiert. Das Jobcenter hat über Ein-Euro-Jobs in der Vergangenheit die kommunale und soziale Infrastruktur gestärkt. Man kann die Träger nicht noch weiter herunterfahren. Dort ist man für jede einzelne Maßnahme dankbar“, sagt der Geschäftsführer.

In der Trägerversammlung des Jobcenters sei man sich einig, dass mehr Geld zur Verfügung gestellt werden müsse. Dies müsse nun an die Politik herangetragen werden, in Schwerin ebenso wie in Berlin. Die politische „Hängepartie” in Berlin wirke sich negativ aus, weil es keinen Minister gebe, der die Forderungen der Jobcenter durchsetzt.