Die Hilfsorganisation Mission Lifeline, die Flüchtlinge aus dem Mittelmeer rettet, sorgt derzeit mit einem Tweet für Verwirrung. Der Organisation wird vorgeworfen, damit Scheinehen in Deutschland zu bewerben. Der Wortlaut des Tweets: „Ihr seid noch nicht verheiratet? Vielleicht verliebt Ihr Euch zufällig in einen Menschen, der*die hier noch kein Bleiberecht hat. Könnte passieren, oder? Bleibt offen!”
Ihr seid noch nicht verheiratet? Vielleicht verliebt Ihr Euch zufällig in einen Menschen, der*die hier noch kein Bleiberecht hat. Könnte passieren, oder? Bleibt offen!
— MISSION LIFELINE (@SEENOTRETTUNG) 23. Januar 2019
Der Tweet stieß nicht nur bei zahlreichen Twitter-Nutzern auf Kritik, auch Politiker schalteten sich in die Debatte ein. „Dieser absurde Aufruf zum Eingehen von Scheinehen zeigt überdeutlich, dass diese ‚Seenotretter‘ in Wahrheit eine viel größere Agenda verfolgen. Sie wollen unser Ausländerrecht mit ihrer linken Ideologie hintertreiben und unseren Rechtsstaat an der Nase herumführen”, sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete Philipp Amthor aus Vorpommern der „Bild”. Er sprach auch von ideologischen Schlepper-Helfern.
Der Vize-Chef der FDP-Bundestagsfraktion, Michael Theurer, sagte: „Die Organisation diskreditiert sich mit diesem Quasi-Aufruf zur Scheinehe nicht nur selbst, sondern vor allem auch andere Hilfsorganisationen.“
Mission Lifeline hingegen bestreitet die Vorwürfe zu einem Scheinehe-Aufruf, die zuerst in der „Bild” öffentlich wurden. „Gleich 4 (!) falsche Tatsachenbehauptungen jetzt bei @BILD über http://www.mission-lifeline.de ! Welche*r Medienrechtsanwält*in möchte übernehmen?”, hieß es nun. Es gehe um Liebe, nicht um eine Ehe zu Flüchtlingen sowie um einen Spendenaufruf für die Seenotrettung.
Gleich 4 (!) falsche Tatsachenbehauptungen jetzt bei @BILD über https://t.co/RNEmstRpMD!
Welche*r Medienrechtsanwält*in möchte übernehmen? pic.twitter.com/ZoCgYRLfQy— MISSION LIFELINE (@SEENOTRETTUNG) 27. Januar 2019