Es leuchtet rot, es leuchtet grün, ein Signal ertönt plötzlich: Hier in einer modernen Warte in einem Industrie- und Gewerbegebiet bei Berlin blinkt es auf einer riesigen Wand an vielen Stellen. Der Stromfluss in den großen Übertragungsnetzen in ganz Ostdeutschland und im Raum Hamburg ist in Echtzeit abgebildet.
In welchem Netzabschnitt gibt es gerade ein Problem? Wie groß ist das Ausmaß? Experten sitzen an Computern, telefonieren und beratschlagen die Lage. Hier im brandenburgischen Neuenhagen hält der Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz die Fäden zusammen. Immer häufiger ist nach Unternehmensangaben die Abstimmung mit den Nachbarländern Polen und Tschechien notwendig.
Ein Übertragungsnetzbetreiber – neben 50Hertz gibt es noch drei weitere in Deutschland – hat die Aufgabe, die großen Stromleitungen in Betrieb zu halten und die Netze auszubauen. Es geht also nicht um alle Stromleitungen in Deutschland. Von den Übertragungsnetzen gehen kleinteiligere Netze in Kommunen und Dörfer ab, für die 50Hertz nicht zuständig ist. In dem Gebiet, das der Netzbetreiber betreut, leben nach Unternehmensangaben rund 18 Millionen Menschen.