CDU-Chef Friedrich Merz hat sich bei seinem Besuch in Kiew bestürzt über die Zerstörungen durch den russischen Angriffskrieg gezeigt und Russland „Verbrechen” vorgeworfen. „Ich bin wirklich vollkommen erschüttert hier gewesen, bin es immer noch, diese Bilder gehen einem nicht mehr aus dem Kopf”, sagte Merz am Dienstagabend nach einem Gespräch mit dem Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko.
Merz unterstützt EU-Beitritt der Ukraine
Im Kiewer Vorort Irpin habe er gesehen, dass auch Kulturzentren, Kindergärten und Krankenhäuser getroffen worden seien und wie sich der Krieg auch gegen die Zivilbevölkerung richte. „Sowas kann man nicht im Fernsehen alleine nur sehen, das muss man mal gesehen haben, um die ganze Tragik auch solcher Angriffe mal zu erfassen”, sagte der Oppositionsführer.
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Er bekräftigte seine Unterstützung für Waffenlieferungen an die Ukraine. „Ich fühle mich in der Entscheidung, die wir in der letzten Woche im Deutschen Bundestag getroffen haben, sehr bestätigt, dass wir diesem Land helfen”, sagte Merz. Dafür habe er Dankbarkeit seiner Gesprächspartner erfahren. Auch einen EU-Beitrittsstatus für die Ukraine unterstützte er.
Merz will Scholz informieren
Mit Präsident Wolodymyr Selenskyj habe er ein mehr als einstündiges Gespräch geführt, fügte Merz hinzu. Zu den Inhalten wolle er aber nichts öffentlich sagen, sondern zunächst Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) informieren. Zur Kritik des ukrainischen Botschafters Andrij Melnyk an Scholz sagte Merz: „Ich finde, wir sollten jetzt mal rhetorisch versuchen, auf ein Niveau zu kommen, wo wir uns die gegenseitige Hilfe nicht unnötig schwer machen.” Melnyk hatte Scholz nach dessen vorläufigem Nein zu einer Kiew-Reise als „beleidigte Leberwurst” bezeichnet.
Kommentar: Herr Scholz, Sie spielen doch noch nicht im Buddelkasten
Kommentare (1)
"Völlig sinnlose Zerstörung!"
"Völlig sinnlose Zerstörung!", sagt ein Mann der noch nie zuvor in einem Kriegsgebiet war. Das Wesen des Krieges ist die absichtliche Zerstörung von allem, was dem Gegner nützlich sein könnte.