Klimaschutz
„Doppelmoral“ — Neue Vorwürfe gegen Robert Habeck
Berlin / Lesedauer: 2 min

- Philippe Debionne
Wieder Wirbel um Robert Habeck! Am Montagabend sorgte der Bundeswirtschaftsminister für große Aufregung in sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter.
Urlaub in Israel oder Dienstreise?
Der Vorwurf: Habeck habe kürzlich von den Deutschen gefordert, im Urlaub zu Hause zu bleiben und auf Fernreisen zu verzichten. Er selbst allerdings sei erst im Februar in Israel im Urlaub gewesen. Viele User warfen dem grünen Minister am Montagabend Doppelmoral vor. Indes ist die Faktenlage (Stand Montag, 21.30 Uhr) noch unklar.
Was ist bisher bekannt? Das Handelsblatt hatte über eine Veranstaltung des Bundesministeriums in der vergangenen Woche berichtet, bei der die „Nationale Tourismusstrategie“ des Bundeswirtschaftsministeriums vorgestellt wurde. Offizielles Ziel: „Die Wettbewerbsfähigkeit und Krisenfestigkeit der Tourismusbranche zu stärken.“
Heimat-Urlaub fürs Klima
Der Tourismusausschuss des Bundestages hatte dem Bericht zufolge wichtige Branchenvertreter, wie den Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW), den Deutschen Reiseverband (DRV) und die Reisebüro–Organisation VUSR, eingeladen.
Das Handelsblatt schreibt weiter, dass der „Kick–Off“ für eine „Enttäuschung“ gesorgt habe. In dem Artikel heißt es wörtlich: „Auf gar keinen Fall werde er dieses Jahr in Urlaub fliegen, verkündete der Minister den Spitzenvertretern deutscher Tourismusverbände.“ Und weiter: „Statt das Klima zu belasten, sollten die Deutschen in der Heimat bleiben, in seinem Wohnort nahe Flensburg sei es im Übrigen auch ganz schön.“
In Strandbar in Tel Aviv gesehen
Am Montag tauchte dann plötzlich ein Artikel der Bild–Zeitung auf, datiert auf den 14. Februar 2023. Unter der Überschrift „Entspannung am Mittelmeer: Habecks Auszeit im Lala Land“ zeigt das Boulevardblatt ein Foto, das den Vizekanzler in der Strandbar „Lala Land“ am Gordon Beach am Stadtrand von Tel Aviv zeigen soll. Die Bild–Zeitung beruft sich dabei auf einen Regensburger Journalisten, der Habeck offenbar zufällig in der Strandbar in Israel entdeckt hatte.
In dem Artikel heißt es weiter: „Ob es sich bei der Reise um einen Kurzurlaub gehandelt hatte und wie Habeck (Kapuzenpulli, Schlabberhose) dorthin gereist war, ließ eine Sprecherin offen: keine Auskunft ‚zu etwaigen privaten Reisen’“.
Das zuständige Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz äußerte sich zunächst nicht zu den neuen Vorwürfen. Eine Anfrage des Nordkurier blieb bislang (Stand Dienstag, 12 Uhr) unbeantwortet.