Erst wieder 2022
Nach Desaster im letzten Jahr – bundesweiter Warntag abgesagt
Berlin / Lesedauer: 2 min

Der ursprünglich für September geplante bundesweite Warntag fällt aus. Darauf haben sich die Innenminister von Bund und Ländern verständigt. Der nächste Warntag ist nach Angaben des Bundesinnenministeriums am 8. September 2022 vorgesehen. Zur Begründung teilte das Ressort von Horst Seehofer (CSU) am Mittwoch mit, das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) baue derzeit eine „umfassende Testlandschaft auf“. Diese werde im ersten Quartal 2022 zur Verfügung stehen.
88 Millionen Euro für Ausbau
Dabei gehe es um das Zusammenwirken der verschiedenen Kanäle, über die Bürgerinnen und Bürger in Gefahrensituationen erreicht werden sollen, etwa durch Radiodurchsagen, Sirenen, Lautsprecherwagen und die Warn-App Nina. Zeitgleich würden die Systeme zur Warnung der Bevölkerung ausgebaut sowie neue Warnkanäle erschlossen. Das BBK will den Aufbau neuer Sirenen und die Instandsetzung vorhandener Sirenen laut Bundesinnenministerium in den kommenden zwei Jahren mit 88 Millionen Euro fördern.
Halbe Stunde Meldeverspätung
Beim ersten bundesweiten Warntag am 10. September 2020 war einiges schief gelaufen. Unter anderem kam die Meldung der Warn-Apps Nina und Katwarn erst mit einer guten halben Stunde Verspätung auf den Smartphones an. Wäre es tatsächlich ein Ernstfall gewesen, hätten viele Bürger nichts mitbekommen. Auch verfügen viele Gemeinden und Städte über keine Sirenen mehr, da dieses in den letzten Jahren abgebaut wurden. Das Bundesinnenministerium hatte den Probealarm deshalb damals als „fehlgeschlagen“ bezeichnet.
Nach dem fehlgeschlagenen bundesweiten Warntag wurde Christoph Unger, Präsident des Bundesamts für Katastrophenhilfe, nach 16 Jahren abgelöst. Er wurde Vizepräsident des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden. Sein Nachfolger ist der CDU-Politiker Armin Schuster.
Mehr lesen: ▶ So war der Katastrophen-Warntag in MV – vielerorts stumm