Klimaschutz

„Privatsache“ — Ampel-Minister wollen nicht sagen, wie sie heizen

Berlin / Lesedauer: 1 min

Das Private ist auch politisch — nur eine einzige Ministerin verrät in einem aktuellen Bericht, dass sie zuhause eine Gasheizung hat.
Veröffentlicht:25.04.2023, 10:14

Von:
  • Philippe Debionne
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Was machen die Ministerinnen und Minister der Ampel–Regierung, damit sie es daheim warm haben und heiß duschen können? Werden sie ihrer Vorbildfunktion als Politiker gerecht und haben bereits Wärmepumpen und andere nach ihrer Aussage klimafreundliche Technologien in den eigenen vier Wänden? Oder heizen sie mit Öl und Gas? Sie sagen es nicht, schreibt die Berliner Zeitung.

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In dem Bericht von Dienstag heißt es, die Bundesregierung habe „Anfragen an alle Bundesministerinnen und -minister verschickt, mit der Begründung, das Thema sei wegen der von ihnen vorangetriebenen Heizungswende von großem öffentlichen Interesse“.

Das sehen die Ministerinnen und Minister offenbar anders. So hätten die Pressestellen von Außenministerin Annalen Baerbock, Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (beide von den Grünen), der Entwicklungsministerin Svenja Schulze, des Arbeitsministers Hubertus Heil und auch Innenministerin Nancy Faeser (alle SPD) erklärt, man wolle auf Fragen „zum privaten Haushalt“ oder „Privatangelegenheiten“ nicht eingehen.

Lediglich Bauministerin Klara Geywitz (SPD) teilte über ihre Pressstelle mit, dass sie derzeit in einem Haus mit einer Gasheizung wohne. Und weiter: „Da die Gasheizung funktioniert, besteht kein aktueller Handlungsbedarf.“

Zuletzt hatte Vizekanzler Robert Habeck erklärt, er brauche keine Wärmepumpe, weil er sein Zuhause in Flensburg mit Fernwärme heize. Was er nicht sagte: Nach Angaben der zuständigen Stadtwerke lag der Anteil Erneuerbarer Energien bei der Fernwärme in Flensburg im Jahr 2022 nur bei 1,72 Prozent