Höhere Honorare
Protest der Apotheker — „Lauterbach ist Totengräber des Gesundheitswesens“
Berlin / Lesedauer: 2 min

Andreas Becker
Die Apotheker gehören mit Sicherheit zu jener Branche, die in der Vergangenheit stets gut bis sehr gut verdient hat. Ist der Protest der Apotheker jetzt in der schwierigen wirtschaftlichen Lage, in der sich viele Bürger finden, nicht überzogen?
Es geht mit Sicherheit nicht darum, denen, die den Hals nicht voll genug bekommen, noch mehr hinterher zu werfen. Die Apotheken — gerade auch die kleinen Apotheken auf dem Land — erfüllen eine wichtige grundversorgende Aufgabe. Für den Großteil der Menschen in Deutschland ist die Apotheke in der Nähe sehr wichtig. Bei dem Protest geht es vor allem auch um mehr Flexibilität und weniger Bürokratie gerade auch vor dem Hintergrund mangelnder Lieferbarkeit von Arzneimitteln.
Die Apothekerverbände wollen unter anderem, dass die Honorare für verschreibungspflichtige Arzneimittel von 8,35 auf 12 Euro angehoben werden. Das sind fast 50 Prozent Erhöhung. Warum stellt der Verband solch eine Forderung auf?
Fakt ist, dass die Honorare seit 10 Jahren nicht angehoben wurden, Fakt ist auch, dass gerade auch die kleinen mittelständigen Apothekenbetriebe mit der Energiepreis–Katastrophe der Ampel–Regierung und der galoppierenden Inflation zu kämpfen haben. Ich habe Verständnis für die Apotheker, wenn sie hier Anpassungen fordern, denn die Preise sind hier vorgegeben und regeln sich nicht durch einen Markt. Aber nochmal, es geht vor allem darum, ein großflächiges Apothekensterben zu verhindern. Die Regierung will offenbar den Online–Vertrieb von Arzneimitteln über große Konzerne. Wir von der AfD wollen den Mittelstand und damit die kleinen Apotheken bewahren und stärken. Gerade auch das persönliche Beratungsgespräch mit dem ausgebildeten Apotheker dient in viel größerem Maß der allgemeinen Gesundheit als belanglose Hotlines.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat die Forderungen der Apotheker zurückgewiesen. Wie schätzen Sie die Rolle des Ministers in dieser Angelegenheit ein?
Bundesgesundheitsminister Lauterbach ist der Totengräber des deutschen Gesundheitswesens. Das Lieferengpassgesetz ist von der Idee her richtig, denn es gibt massive Lieferprobleme bei vielen Arzneimitteln. Dieses Gesetz ist aber ein weiteres Bürokratiemonster der Ampel–Regierung, was die Tätigkeit der kleinen Apotheken zusätzlich und unnötig erschwert und die Probleme nicht löst.