Bankenvergleich
Sparkassen und Volksbanken zahlen weiter keine Zinsen
Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Nordkurier
Die erneuten Leitzinsanhebungen der Europäischen Zentralbank (EZB) sollten für Sparer eine gute Nachricht sein – eigentlich. Denn wie eine aktuelle Analyse des Vergleichsportals Verivox zeigt, gehen vor allem Kunden bei Regionalbanken weiter leer aus. Den Angaben zufolge zahlen von 688 ausgewerteten Banken und Sparkassen 222 noch immer keine Tagesgeldzinsen. Und daran wird sich offenbar auch so schnell nichts ändern
Wettbewerb unter Tagesgeldanbietern steigt
Zwar hätten manche der regionalen Geldinstitute jüngst Guthabenzinsen für Tagesgeldkonten eingeführt. "Doch viele Sparkassen und Volksbanken lassen sich reichlich Zeit damit, die steigenden Zinsen an ihre Kunden weiterzugeben“, sagt Oliver Maier Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH. Die Banken selbst erhalten nach der EZB-Entscheidung vom Donnerstag nun 3,25 Prozent Zinsen für das Geld ihrer Kunden, wenn sie es bei der Notenbank hinterlegen.
Die regionalen Banken schneiden laut Verivox auch beim Vergleich des durchschnittlichen Zinsniveaus eher bescheiden ab. So würden Sparer bei Banken mit deutschlandweit verfügbaren Tagesgeldangeboten im Schnitt 0,97 Prozent Zinsen erhalten, während es bei Sparkassen 0,22 Prozent und bei Volks- und Raiffeisenbanken sogar nur 0,19 Prozent seien.
Dabei gibt es aktuell deutlich mehr Wettbewerb unter den Tagesgeldanbietern. So sorgte vor einigen Wochen die Bank ING für Aufsehen, als sie um Neukunden mit 3 Prozent Zinsen für sechs Monate auf Tagesgeld warb. Seither haben einige Konkurrenten nachgezogen. Laut Verivox zahlen mittlerweile 13 Banken diese 3 Prozent oder mehr.
Allerdings zerrt die hohe Inflation weiter am Ersparten, es verliert an Wert. Der durchschnittliche Realzins beispielsweise bundesweit verfügbarer Tagesgeldangebote liegt aktuell bei minus 6,22 Prozent. Der Realzins ist der Zins für Spareinlagen nach Abzug der Teuerungsrate.