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Stolpernder Präsident: Biden stürzt bei Absolventenfeier

Colorado Springs/Washington / Lesedauer: 3 min

Peinlicher Moment für Joe Biden: Der 80–jährige US–Präsident landet bei einem öffentlichen Auftritt in Colorado Springs auf dem Hosenboden. Das Weiße Haus gibt Entwarnung.
Veröffentlicht:01.06.2023, 21:31

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US–Präsident Joe Biden ist bei einem Auftritt im Bundesstaat Colorado auf offener Bühne gestürzt. Biden sprach am Donnerstag vor Absolventen einer Militärakademie in Colorado Springs und nahm an der dortigen Abschlusszeremonie teil. Als der 80–Jährige am Ende der Zeremonie über die Bühne lief, geriet er ins Stolpern und fiel vornüber auf den Boden. Sicherheitskräfte halfen ihm auf. Ein Mitarbeiter des Weißen Hauses teilte im Anschluss auf Twitter mit, dem Präsidenten gehe es gut. Biden sei über einen Sandsack auf der Bühne gestolpert.

Bei seiner Rückkehr nach Washington bemühte sich Biden, den Sturz herunterzuspielen. Bei seiner Ankunft am Weißen Haus scherzte er vor Reportern mit einem Wortspiel über den Vorfall. In Anspielung auf den Sandsack sagte er: „I got sandbagged.“ Im Englischen bedeutet die Wendung so viel wie: „Ich wurde ausgetrickst.“ Dabei lächelte Biden und setzte vor den Journalisten zu einem kurzen Hüpfer an.

Ältester Präsident aller Zeiten

Biden war Anfang 2021 als ältester Präsident aller Zeiten ins Weiße Haus eingezogen. Ende April kündigte der Demokrat an, er wolle bei der Präsidentenwahl im November 2024 für eine zweite Amtszeit antreten. Bei der Wahl wird Biden 81 Jahre alt sein, am Ende einer möglichen zweiten Amtszeit wäre er 86.

Bidens Alter und seine Eignung als erneuter Präsidentschaftsbewerber sorgen seit längerem für Debatten, auch in seiner eigenen Partei. Konkurrenten aus den Reihen der Republikaner nutzen irritierende Patzer und kleine Fehltritte des Präsidenten regelmäßig, um seine mentale und körperliche Fitness infrage zu stellen.

Der Demokrat ist in seiner Amtszeit schon bei mancher Gelegenheit gestolpert und gestürzt — ebenso wie andere Präsidenten vor ihm. Mit zunehmendem Alter und dem heraufziehenden Wahlkampf steht Biden allerdings unter besonderer Beobachtung.

Trump verzichtet auf Attacke

Einer seiner republikanischen Konkurrenten im Wahlkampf, Ex–Präsident Donald Trump, der üblicherweise nicht mit Häme über seinen Amtsnachfolger geizt, reagierte ungewöhnlich verhalten. „Ich hoffe, er hat sich nicht verletzt“, sagte Trump bei einem Auftritt im Bundesstaat Iowa mit Blick auf Biden. „Die ganze Sache ist verrückt“, schob der 76–Jährige nach. „Da muss man vorsichtig sein. Selbst wenn man auf Zehenspitzen eine Rampe hinuntergehen muss.“

Trump spielte damit auf einen ähnlichen Moment an, in dem er sich selbst Spott eingehandelt hatte: Im Juni 2020 hatte er als Präsident am Rande einer Rede an der Militärakademie West Point extrem unsicher gewirkt, als er eine Rampe von der Bühne herunterging. Die Rampe sei aus Stahl und ohne Geländer gewesen, er habe rutschige Schuhe mit Ledersohlen angehabt und nicht hinfallen wollen, sagte Trump später zur Begründung. Der Ex–Präsident wird in wenigen Tagen 77 Jahre alt und ist damit nur geringfügig jünger als Biden. Auch Trump will bei der Präsidentenwahl 2024 erneut antreten.