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Was ist der Hintergrund?

MV schickt täglich Flüchtlinge in andere Bundesländer weiter

Schwerin / Lesedauer: 2 min

Allein am Freitag sollen in Schwerin rund 90 Flüchtlinge auf ihre Weiterreise per Bahn in die Erstaufnahmestellen anderer Bundesländer gewartet haben. Was ist der Grund, dass MV die Asylbewerber weiterschickt?
Veröffentlicht:04.09.2015, 17:29
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Die lange Reise vieler Flüchtlinge ist in Mecklenburg-Vorpommerns Erstaufnahmestellen in Horst (Landkreis Ludwigslust-Parchim) und Schwerin oft noch nicht zu Ende. Beinahe täglich werden Dutzende in andere Bundesländer weitergeschickt, wie der zuständige Abteilungsleiter im Landesamt für Innere Verwaltung, Wolfgang Isbarn, am Freitag bestätigte. Zuvor hatte die "Schweriner Volkszeitung" berichtet.

Es handele sich um einen Teil der Menschen, die sich nach ihrer Ankunft in Deutschland nicht sofort registrieren und verteilen lassen, sondern auf eigene Faust direkt nach Horst kommen. So gebe es Syrer, die von München aus anreisten, weil sie meinten, in Mecklenburg-Vorpommern bekämen sie besonders schnell einen Aufenthaltstitel.

Die Ankömmlinge, die erstmals in Mecklenburg-Vorpommern registriert werden, blieben nur dann im Nordosten, wenn die vorgeschriebene Aufnahmequote des Landes von rund zwei Prozent nicht ausgeschöpft sei.

Bei der erstmaligen Registrierung in Deutschland werden alle Flüchtlinge in ein Computersystem eingetragen, das ihre Zahl bundesweit erfasst und die jeweiligen Aufnahmezahlen für die Bundesländer errechnet. Wird die Quote Mecklenburg-Vorpommerns überschritten, werden die Flüchtlinge in andere Bundesländer weitergeleitet, deren Aufnahmequote noch nicht erreicht ist, so Isbarn. Allein am Freitag warteten nach seinen Worten in Schwerin rund 90 Flüchtlinge auf ihre Weiterreise per Bahn in die Erstaufnahmestellen anderer Bundesländer.

Um der immer weiter steigenden Flüchtlingszahl gerecht zu werden, erwägt das Innenministerium Isbarn zufolge, die Kapazität in der Erstaufnahmestelle in Stern-Buchholz im Süden von Schwerin von jetzt 450 auf bis zu 1200 Plätze aufzustocken. Derzeit liefen dazu Gespräche mit Immobilien-Eigentümern, der Stadt und weiteren Partnern. Es handelt sich um ein ehemaliges Bundeswehrgelände.