StartseiteRegionalUckermark150 Flüchtlinge in Schwedt in den Hungerstreik getreten

Auf engstem Raum

150 Flüchtlinge in Schwedt in den Hungerstreik getreten

Schwedt / Lesedauer: 2 min

Hunderte männliche Asylsuchende sind auf engstem Raum in einer als Notunterkunft umgenutzten Turnhalle des Oberstufenzentrums untergebracht. Einige bereits seit zwei Monaten. Die Situation droht zu eskalieren.
Veröffentlicht:16.02.2016, 14:06

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Zwei Doppelstockbetten, mit Tüchern behangen, bilden die einzige Privatsphäre für vier Personen. Die Zustände in der Notunterkunft, einer umgenutzten Turnhalle, sind für die Bewohner - ausschließlich männliche Flüchtlinge aus sechs Nationen - kaum noch zu ertragen. Die Zahl der Diebstähle untereinander nimmt zu, Fahrräder, von denen es viel zu wenige gibt, werden gestohlen oder beschädigt. Zudem zehrt die Ungewissheit über den Ausgang ihrer laufenden Asylverfahren an der Substanz. Zunächst trat eine kleine Gruppe der untergebrachten Flüchtlinge in den Hungerstreik, um auf diese unerträglichen Verhältnisse, in denen sie auf engstem Raum teilweise seit Monaten leben, aufmerksam zu machen. Am Dienstag haben sich insgesamt 150 Bewohner der Aktion angeschlossen.

Der Integrationsbeauftrage des Landkreises Uckermark, Mazierullah Qaderi, ist vor Ort eingetroffen, um gemeinsam mit den Flüchtlingen nach Lösungen zu suchen.

Aktuell sind im Landkreis Uckermark 1745 Frauen, Männer und Kinder in Gemeinschaftsunterkünften und Wohnungen untergebracht. Dass die Untebringung in der Turnhalle keine Dauerlösung sei, war von Anfang an klar, schildert Kreis-Pressesprecherin Ramona Fischer am Dienstag gegenüber dem Uckermark Kurier. Es werde mit Hochdruck daran gearbeitet, uckermarkweit weitere Unterbringungsmöglichkeiten zu schaffen.

Nachtrag Dienstagnachmittag: Der Hungerstreik ist beendet. Eine erste Krisenintervention des Ausländerbeauftagten Mazierullah Qaderi scheiterte am Montagabend. Am Dienstag konnte er die 150 Bewohner der Turnhalle davon überzeugen, den Hungerstreik zu beenden.

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