StartseiteRegionalUckermarkDie verflixte Sache mit dem Doppelzünder

Fundmunition gesprengt

Die verflixte Sache mit dem Doppelzünder

Schwedt / Lesedauer: 2 min

In Schwedt waren schon ganz andere Bomben gefunden worden. Dennoch war die Entschärfung einer Weltkriegsgranate am Donnerstag keine leichte Aufgabe.
Veröffentlicht:17.12.2015, 18:04

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Nur etwa 300 Gramm Sprengstoff barg die Flak-Granate, die auf einem Firmengelände nahe der Schwedter Schöpfwerkbrücke an der Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße gefunden worden war. Dennoch sorgte das kleine Geschoss am Donnerstag für mächtig Wirbel in der Oderstadt. Sprengmeister André Vogel hatte nämlich entschieden, die Granate russischer Bauart nicht mehr als nötig zu bewegen und vor Ort zu sprengen.

„Der Zünder war schon sehr marode. Dazu kam, dass es sich um einen sogenannten Doppelzünder handelte. Für den Einsatz als Flak-Granate hatte sie einen Zeitzünder, der das Geschoss kurze Zeit nach seinem Abschuss explodieren ließ. Und für den Einsatz auf dem Boden hatte sie noch einen Aufschlagzünder“, erläuterte der Experte nach der erfolgreichen Sprengung. Die Kopplung dieser beiden Arten von Zündern, verbunden mit dem hohen Alter der Munition, hatte einen Transport und selbst auch eine Entschärfung der Munition ausgeschlossen.

Die Schwedter mussten in der Zeit bis zur Sprengung am Donnerstagvormittag Einschränkungen in Kauf nehmen. Der Schiffverkehr auf der Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße wurde eingestellt und die ehemalige Bundesstraße 2 in Höhe des Schwedter Kreisels über eine Stunden lang voll gesperrt. Die Eigenheimsiedlung am Schwedter Schöpfwerk musste komplett evakuiert werden. Etwa 100 Haushalte waren von der Räumung betroffen.