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Asylbewerber bedankt sich

Flüchtling verschenkt Arbeitsprämie

Prenzlau / Lesedauer: 2 min

Ein Flüchtling aus Dedelow ist so dankbar über seinen neuen Job, dass er seinen Firmengutschein nicht behält. Davon profitiert eine traumatisierte Deutsche.
Veröffentlicht:23.01.2018, 14:18

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In den letzten Monaten haben immer mal wieder Nachrichten von rechtschaffenen Flüchtlingen die Runde gemacht. Mal waren es 50 000 Euro, die ein Syrer in einem Schrank fand; mal ein Überfall, der von Asylbewerbern vereitelt wurde. Doch je häufiger die Medien über solche unglaublichen Geschehen berichteten, desto größer wurde die Skepsis vieler Menschen.

Keinen Schatz entdeckt

Vor diesem Hintergrund hat es die Geschichte um Flüchtling Husam Isat natürlich schwer. Der Uckermark Kurier will sie trotzdem erzählen. Und nein, das gleich vorweg, der Palästinenser hat keinen Schatz entdeckt. Es sind „nur“ 44  Euro, mit denen er anderen eine Freude machen möchte. Sein Arbeitgeber jedenfalls fand die Geste so bemerkenswert, dass er die Presse informierte. Husam Isat ist seit sieben Monaten bei der Ersten Prenzlauer Maler GmbH beschäftigt. Seine Kollegen schätzen ihn als zuverlässigen Mitarbeiter. Auch der Chef freut sich, dass sich der 47-Jährige so gut integriert hat und unterstützt seine Idee, seine erste Prämie weiterzugeben.

Nicht mehr auf Almosen angewiesen

Gefragt, warum er den Wertbon nicht behalten will, sagte der Palästinenser, dass er etwas von seiner Dankbarkeit zurückgeben möchte. Er verdiene erstmals eigenes Geld und sei nicht mehr auf Almosen vom Staat angewiesen. Seine Kollegen finden bemerkenswert, dass er bei Wind und Wetter aus Dedelow mit dem Fahrrad in die Firma kommt. Er wiederum freut sich riesig, nicht nur eine Arbeitsstelle, sondern auch eine Wohnung zu haben. „Das ist mehr, als ich je zu hoffen gewagt habe.“

Nutznießer der Aktion ist eine traumatisierte junge Deutsche, die nach langem Missbrauch um ihr Recht kämpft.