StartseiteRegionalUckermarkGenmanipulierter Mais und Raps machen Imkern das Leben schwer

Wird Honig bald teurer?

Genmanipulierter Mais und Raps machen Imkern das Leben schwer

Prenzlau / Lesedauer: 2 min

René Sonnenberg fürchtet wie viele andere Bienenfreunde, dass die EU das Anbauverbot für solche Pflanzen kappen wird.
Veröffentlicht:10.03.2014, 16:53

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Imker René Sonnenberg geht mit steter Regelmäßigkeit in die Luft, wenn er mit seinen Honigkunden auf genmanipulierte Pflanzen zu sprechen kommt. Der junge Mann lehnt diese Entwicklung in der Landwirtschaft kategorisch ab. Doch er fürchtet, dass die EU die Gesetze ab 2015 weiter lockern wird. Der Familienvater ist aktuell besonders sauer, weil er genau das den neuesten Presseberichten aus Brüssel entnommen hat. „Da bleibt einem doch die Luft weg. Wie soll ein kleiner Imker denn damit umgehen? Er muss gegenüber dem eh schon bis ins Mark verunsicherten Honigfreund den Nachweis erbringen, dass sein Honig nichts Genmanipuliertes enthält. Doch wie soll das gehen?“

Die Preise für „echte“ Imkereiprodukte werden seiner Prognose nach wahrscheinlich nochmal immens ansteigen. „Und viele Imkereien werden in der Folge aufgeben. Wenn der Genmais und der Genraps auch hierzulande kommen, dann müssen sich unsere Politiker fragen, was sie am Morgen auf dem frischen Bäckerbrötchen noch Einheimisches genießen können. Momentan kann man davon ausgehen, dass, wenn es nicht drauf steht, auch nix drin ist!“

Die Rede ist von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) und deren Teilen in Lebensmitteln. „Wenn die Kennzeichnungspflicht wegfällt und GVO in Deutschland wieder legal angebaut werden dürfen, dann weiß man das aber nicht mehr. Faktisch muss der Imker dann eigenverantwortlich nachweisen, dass sein Honig GVO-frei ist. Er trägt somit Kosten, die er nicht verursacht hat, die ihm dann aber aufgezwungen werden. Finden sich bei einer Analyse Bestandteile und er verzichtet auf die Kennzeichnung, was sagt er dann auf dem Markt, wenn ein Kunde fragt? Lügen? Beschwichtigen? Den Absatzeinbruch und die Vernichtung der Existenz hinnehmen? Wer trägt die Kosten für einen Schadensersatz? Es wird im schlimmsten Fall bald keinen GVO-freien Honig mehr geben, oder dieser wird entsprechend teuer sein. Viele Imkereien, gerade die kleinen werden eingehen, wo ihre Bienen doch in der flächendeckenden Bestäubung so nötig gebraucht werden. Nachwuchsgewinnungsprogramme waren dann möglicherweise umsonst, aber nicht kostenlos.“