Nettigkeit missbraucht
Hilfsbereites Paar fühlt sich ausgenutzt
Prenzlau
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Eine fremde Person mal schnell zum Zahnarzt aufs Dorf fahren – das ist nicht selbstverständlich. Steve Buserell aus Prenzlau ärgert, dass er es getan hat.
Maika Buserell weiß, dass ihr Mann ein äußerst hilfsbereiter Mensch ist. „Wenn er anderen helfen kann, zögert er nicht”, sagt die 29-Jährige stolz. Sie ermunterte ihn deshalb vor zwei Wochen auch, einer in Not geratenen Frau unter die Arme zu greifen. Die junge Dame hatte in den sozialen Netzwerken auf mehreren Kanälen einen Hilferuf gepostet. In diesem stand, dass sie akute Zahnschmerzen habe, der diensthabende Zahnarzt aber in Schmölln sitze und sie nicht wisse, wie sie dorthin kommen solle.
Ohne Auto aufgeschmissen
„Uns tat Emi, so nannte sie sich, total leid”, erinnert sich Maika Buserell zurück: „Man weiß ja selbst, wie aufgeschmissen man ohne Auto ist. Nicht auszudenken, wenn dann noch Schmerzen dazu kommen.” Die zweifache Mutter bat ihren Mann an besagtem Sonntag deshalb, seine Hilfe anzubieten. Das tat Steve Buserell auch. Der 31-Jährige kontaktierte das Schmerzopfer und erbot sich, mit seinem Auto nach Schmölln zu fahren. Im Gegenzug sollte er 20 Euro für seine Mühen bekommen, berichtet der Lokführer. Während seine Frau für die Familie Mittag machte, sicherte er den Zahnarzttransport nach Schmölln ab.
Keine Gegenleistung
Auf die versprochene Gegenleistung wartet der Prenzlauer allerdings immer noch. „Erst wurden wir auf die nächste Woche vertröstet, dann antwortete die Dame gar nicht mehr auf unsere Nachfragen”, ärgert sich das junge Paar. „Es geht uns nicht um das Geld. Aber so ein Verhalten ist unter aller Kanone. Das schreckt ja förmlich davon ab, beim nächsten Mal wieder zu helfen. Wir fühlen uns hinters Licht geführt und ausgenutzt. Dann hätte die junge Dame gleich die Karten auf den Tisch legen sollen. Aber so etwas gehört sich nicht.”
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