StartseiteRegionalUckermarkMordverdächtiger war im Dorf gefürchtet

Mann im Bett getötet

Mordverdächtiger war im Dorf gefürchtet

Trebenow / Lesedauer: 2 min

Der Ex-Stiefsohn des ermordeten Karl-Heinz D. ist in Trebenow wegen krimineller Aktivitäten bekannt. Nun sitzt er wegen Mordverdachts in U-Haft. Unterdessen ermittelt die Polizei auch gegen einen möglichen Mittäter.
Veröffentlicht:29.07.2014, 13:58

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Steffen K. schweigt beharrlich. Dem 25 Jahre alten Berliner wird vorgeworfen, den ehemaligen Lebensgefährten seiner Mutter in Trebenow ermordet zu haben. "Der Verdächtige hat bei den ersten Vernehmungen keine Angaben gemacht", sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Neuruppin, Lolita Lodenkämper, am Dienstag.

In Trebenow war Steffen K. gefürchtet. Vor zehn bis zwölf Jahren war er wegen verschiedener Einbrüche und Diebstähle aufgefallen. Dabei soll er auch an verschiedenen Fahrzeugen die Bremsschläuche zerschnitten haben, berichtete ein Nachbar, der namentlich nicht erwähnt werden wollte. 

DNA-Spuren und Diebesgut sichergestellt

Im Haus des Opfers Karl-Heinz D. wurden DNA-Spuren des Tatverdächtigen gefunden. In seiner Berliner Wohnung fanden die Ermittler Diebesgut aus dem Haus in Trebenow.

Die Kriminalpolizei geht inzwischen davon aus, dass bei dem Tötungsverbrechen in Trebenow bei Prenzlau eine zweite Person anwesend war. Wie Anwohner berichteten, sei der Wagen des Toten, ein grauer Renault Laguna am 22. Juli gegen fünf Uhr früh gesehen worden, wie er das Dorf verließ. Ein Zeuge habe zwei Personen im Wagen deutlich wahrnehmen können. Oberstaatsanwältin Lolita Lodenkämper: "Dieser Umstand ist uns inzwischen bekannt. Wir ermitteln mit Hochdruck." 

Zweiter Tatverdächtiger wegen Raubes vorbestraft

Gegen den zweiten Mann - einen 23-jährigen Berliner - wird wegen möglicher Mittäterschaft ermittelt. Als Mordmotive kämen Habgier oder eine Verdeckungsabsicht infrage, erläuterte Lodenkämper. Der Tatverdächtige sei wegen Raubdelikten bereits vorbestraft.

Wie genau der alleinlebende 62-Jährige Karl-Heinz D. in seinem Haus ums Leben kam, wollte die Staatsanwaltschaft aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sagen. Bislang ist nur bekannt, dass die Verletzungen auf eine "massive Gewalteinwirkung" hindeuteten. Tatzeit war vermutlich die Nacht zum 22. Juli. Ein Nachbar mit einem Schlüssel für das Haus hatte den Mann entdeckt.

Der Ex-Stiefsohn des Opfers wurde in der Nacht zu Samstag in Berlin festgenommen. Dabei war er den Angaben zufolge allein.