Weiterer Schicksalsschlag
Schwerkranke Frau auf Prenzlauer Weihnachtsmarkt beklaut
Prenzlau / Lesedauer: 2 min
Ines Jakob ist vom Schicksal gebeutelt. Um das zu wissen, reicht ein Blick auf die kleine, schmale Frau. Hinter der Prenzlauerin liegen schwere Jahre, die von gesundheitlichen Problemen und finanziellen Sorgen geprägt waren. Nach dem Tod ihres Mannes hatte die 57-Jährige erst wieder Fuß gefasst im Leben, als sie eine schwere Krankheit ereilte. Mittlerweile bezieht die Kreisstädterin Erwerbsunfähigkeitsrente und muss jeden Cent dreimal umdrehen.
Vor diesem Hintergrund wiegt doppelt schwer, was der Witwe auf dem Prenzlauer Weihnachtsmarkt widerfuhr. Die Kreisstädterin hatte sich dort mit der Enkelin ein paar schöne Stunden machen wollen, ausgestattet mit den Ersparnissen der letzten Wochen. Doch nachdem die Neunjährige zwei Attraktionen auf dem Rummel absolviert hatte, war es mit dem gemeinsamen Spaß vorbei.
Im Gedränge entwendet
Die Großmutter musste nämlich feststellen, dass man ihr im Gedränge das Portemonnaie entwendet hatte. Während Ines Jakob davon erzählt, muss sie um Fassung ringen: „Ich weiß, dass der Inhalt für viele Menschen nichts Weltbewegendes ist. Aber für mich sind die gestohlenen 25 Euro sehr viel Geld.“ Sie räumt ein, dass der Verlust doppelt schwer wiege, weil auch sämtliche persönlichen Dokumente in der Geldbörse waren.
Noch hat sie erst das Konto sperren lassen und nicht den Weg zu den Ämtern genommen. Denn allein die Ausweiserneuerung wird teuer. Weil die schwerkranke Frau dieses Geld zurzeit nicht hat, hofft sie inständig auf ein Quäntchen schlechtes Gewissen bei dem Dieb. „Wenn er das hier liest, dann soll er mir bitte mein Portemonnaie in den Briefkasten werfen. Auch wenn das Geld schon ausgegeben ist, würde mir das sehr helfen.“
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