Vorzeitiges Weihnachtsgeschenk
Termin beim Augenarzt in Templin
Prenzlau / Lesedauer: 2 min
Harry Goetz' vergebliche Suche nach einem Augenarzttermin hat viele Menschen tief berührt. Nach dem Bericht über den 75-jährigen Patienten, der um sein Augenlicht fürchtet und keine Praxis findet, weil alle Fachleute überlastet sind, erreichten den Uckermark Kurier viele Zuschriften. Es gab Leser, die sofort anboten, von ihrem Termin zurückzutreten und stattdessen ihm den Platz zu geben. Andere schlugen vor, den Rentner dorthin zu fahren, wo ein dienstbereiter Arzt ist. Sogar einen Termin bei einem Stettiner Doktor wollte ein Leser samt Transfer organisieren. Harry Goetz muss nun aber nicht ins Nachbarland, sondern wird von einem ehemaligen Kollegen nach Templin chauffiert. Gerhard Grams (77) hatte sich in der Redaktion gemeldet und seine Dienste angeboten. „Ich bin mobil mit dem Auto. Es wäre mir eine Ehre, ihn fahren zu dürfen“, versprach der Kreisstädter. Los geht es schon am Freitag gegen 11 Uhr.
Staatssekretär hilft
Denn Punkt 12.30 Uhr hat Harry Goetz einen Termin in der Kurstadt, vermittelt von Gesundheitsstaatssekretär Andreas Büttner persönlich. Der Linkenpolitiker hatte sich noch am selben Tag für den pensionierten Schweißer eingesetzt. Er will das nicht als Extrawurst verstanden wissen, sondern als schnelle Hilfe in einem akuten Fall. Ihm sei, so Büttner, klar, dass die Bedarfsversorgung in vielen Bereichen nicht ausreiche. Das Problem sei die Bedarfsplanung, „aber da sind wir dran in Potsdam“, sicherte er zu. Harry Goetz jedenfalls ist superglücklich und dankt allen, denen sein Schicksal nahe ging und die Hilfe angeboten haben.