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Bauabschluss in Nordwestuckermark

Umstrittene Straße macht Dorf bekannt

Christianenhof / Lesedauer: 2 min

Ohne den Bau der Straße im Ort und der Allee bis zur Landesstraße 25 zwischen Schönermark und Fürstenwerder wäre das kleine Dorf wohl nie so berühmt geworden.
Veröffentlicht:08.10.2013, 16:32

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Wohlwissend, dass sie die Auseinandersetzungen um diesen Straßenbau noch lange nachwirken werden. Dennoch sollte auch dieses Projekt der Gemeinde Nordwestuckermark öffentlich gewürdigt werden, fand Sylvia Klingbeil. Und so ließ sie sich den berühmten Scherenschnitt nicht nehmen, gab gemeinsam mit Christine Michalczyk vom Fördermittelgeber, dem Amt für Flurneuordung, die Ortsdurchfahrt und die Allee offiziell wieder frei.

Zuvor haben Einwohner, Planungs- und Baufirma einige Meter des neu verlegten Kopfsteinpflasters gemeinsam unter die Füße genommen. Für Außenstehende, die die früheren Schäden nicht kennen, wirkt der Weg, als liege er schon immer so friedlich zwischen den Feldern. Es sei eine schöne Straße geworden, befand nicht nur Josefine Hempel. "Wir wollten ja auch, dass sie repariert wird. Nur die Art und Weise, wie das alles gelaufen ist, die war nicht gut", hält sie mit der Meinung nicht hinter dem Berg. Sie hegt Befürchtungen, dass Landwirtschafts- und Baufirmenfahrzeuge bald nachhaltige Spuren hinterlassen könnten und wünscht sich deswegen eine Tonnagebegrenzung. Doch der Planer Jürgen Pauls kann beruhigen. Diese Straße sei solide gebaut worden. Sogar die Bankette links und rechts zu den Alleebäumen haben im Untergrund eine Frostschutzschotter erhalten. "Das ist sonst nicht üblich", stellt der Ingenieur klar.

Im Ort wurde zudem eine Regenentwässerung eingebaut, die das Oberflächenwasser in ein Sickerbecken mit rund 70 Kubikmeter Fassungsvermögen leitet. Die Fahrbahn misst nach wie vor 3,75 Meter. Nach den Forderungen des Denkmalschutzes wurde das Kopfsteinpflaster mit den vorhandenen alten Steinen neu verlegt. Nach der technischen Bauabnahme wenige Minuten zuvor resümierte auch Ortsvorsteher Bernd Sohn, dass in den Monaten seit Baubeginn  Anfang Mai gute Arbeit geleistet worden sei. Der Charakter der historischen Allee ist wieder hergestellt worden. "Doch nun liegt sie auf einem Untergrund, der den heutigen Belastungen auf Jahre standhalten wird", ist sich Sylvia Klingbeil sicher. Natürlich seien auch Kompromisse eingegangen worden. So sind zum Beispiel rund 400 Meter mit Bitumen überzogen worden. Beweggrund waren Erfahrungen wie beim Bau der Biogasanlage in Parmen. "Dort zeigte sich, dass die schweren Transporter die Kopfsteine aus ihrem Bett drehen können."