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Hohe Abbrecherquote

Unternehmen finden kaum Azubis

Prenzlau / Lesedauer: 1 min

Viele Firmen in der Uckermark suchen händeringend Auszubildende. Für die Schwierigkeiten gibt es mehrere Gründe.
Veröffentlicht:15.05.2018, 07:00

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So wie der Automatendreherei mit Baugruppenmontage (AMB) Holger Perlick in Lychen geht es vielen Unternehmen in der Uckermark: Ihre Lehrstellen bleiben häufig unbesetzt. Gleich ob Elektroniker, Bäcker oder Maurer – die Not, qualifizierte Auszubildende zu finden, ist groß, weiß Kornelia Stümke von der Kreishandwerkerschaft (KHS) Uckermark. Bewerbungen von Schülern seien stark zurückgegangen.

Auszubildende sind nach Westdeutschland abgewandert

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) gibt den Unternehmen eine Mitschuld. Jahrelang sei nicht bedarfsdeckend ausgebildet worden, beklagt Marianne Wendt, Vorsitzende des DGB Kreisverbandes Uckermark. Hinzu käme, dass nach der Ausbildung die Jugendlichen oft nicht übernommen wurden und aus der Region abgewandert sind, meistens nach Westdeutschland. Heute lege man zu viel Wert auf gute Noten, anstatt sich auf die für die jeweilige Stelle geforderte Kompetenz zu konzentrieren. Michaela Schmidt, Leiterin der Berufsbildung an der Handwerkskammer Frankfurt (Oder) empfiehlt, dass Unternehmen aktiver die Kooperation mit Schulen suchen und Schülern ordentlich bezahlte Ferienarbeit anbieten sollten.

Jeder fünfte Lehrvertrag in Ostbrandenburg aufgelöst

Im Kammerbezirk Ostbrandenburg gab es 2017 rund 2100 Lehrverträge. Bis Ende 2017 wurden knapp 400 wieder aufgelöst, davon 35 in Handwerksbetrieben in der Uckermark.