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Energiekrise

Drohender Engpass – Region in Deutschland muss Strom sparen

Stuttgart / Lesedauer: 2 min

Sehr viel Wind im Norden bedeutet weniger Strom im Süden. Daher müssen einige Stromkunden am Sonntagabend auf bestimmte Geräte, wie Waschmaschinen verzichten.
Veröffentlicht:15.01.2023, 13:50

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Stromkunden in Baden-Württemberg sind für den späten Sonntagnachmittag und Abend angehalten, Strom zu sparen, um einen Engpass zu vermeiden, wie der Stromnetzbetreiber TransnetBW am Morgen mitteilte. In der Zeit von 17 bis 19 Uhr sollten Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen nach Möglichkeit nicht benutzt werden, so der Stromversorger aus Stuttgart.

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Stau auf der Stromautobahn

Auch sollten Geräte wie Laptops mit Akku betrieben werden. Zum Laden der Akkus oder für die Nutzung elektrischer Haushaltsgeräte sollte die Zeit bis 17 Uhr genutzt werden. Das bedeute aber nicht, dass Stromabschaltungen zu befürchten seien, betonte das Unternehmen.

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Hintergrund ist ein sogenannter Redispatch – ein Eingriff in die Stromerzeugung, um Engpässe zu vermeiden. Im Norden werde im Laufe des Tages ein so hohes Windaufkommen erwartet, dass die Übertragungskapazität für den erzeugten Strom in den Südwesten nicht ausreicht, erläuterte eine Sprecherin. „Das ist wie ein Stau auf der Autobahn.“

Zur Deckung des Redispatch-Bedarfs in Baden-Württemberg sollten dann mehr als 500 Megawatt Kraftwerksleistung aus dem Ausland bezogen werden. Mit einem angepassten Stromverbrauch könnten aber auch Bürgerinnen und Bürger einen aktiven Beitrag leisten, das Stromnetz stabil zu halten.

Ungleichgewicht zwischen Stromerzeugung im Norden und Verbrauch im Süden

Redispatch-Maßnahmen gibt es immer mal wieder in unterschiedlichem Ausmaß. „Der schrittweise Ausstieg aus der Kernenergie und die vermehrte Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien wirken sich auf die Lastflüsse im Netz aus und führen dazu, dass Netzbetreiber häufiger als bisher Redispatch-Maßnahmen vornehmen müssen“, heißt es bei der Bundesnetzagentur.

Da der Netzausbau noch nicht so weit ist, gibt es häufiger Ungleichgewichte zwischen der hohen Erzeugung von Strom etwa aus Windkraft im Norden und dem Verbrauch im Süden.