StartseiteRatgeberKann man sich gegen einen Zeckenbiss versichern?

Nachgefragt

Kann man sich gegen einen Zeckenbiss versichern?

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Durch Zecken können schwere Krankheiten wie Borreliose und die Hirnhautentzündung FSME übertragen werden. Der Nordkurier hat nachgefragt, ob man sich gegen die Folgen eines Zeckenbisses versichern kann.
Veröffentlicht:28.02.2019, 14:07

Artikel teilen:

Mit Beginn der Zecken-Saison treffen in unserer Redaktion vermehrt Fragen ein, ob man sich gegen einen Zeckenbiss versichern kann. Wir haben deshalb bei Joachim Koch vom Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute nachgefragt, ob das möglich ist.

Lässt sich ein Zeckenbiss versichern?

Laut Koch nicht direkt, "aber ein Zeckenbiss gilt auch als Unfall, wenn der privaten Unfallversicherung die neuesten Bedingungen zugrunde liegen." Aber Achtung, darum muss sich der Kunde selbst kümmern. "Die Umstellung alter Verträge auf neuere Bedingungen erfolgt jedoch nicht automatisch", sagt Koch. "Man muss sie verlangen, wenn man finanziell besser geschützt sein will."

Welche Versicherungen sind spezialisiert auf Zeckenbisse?

"Abgesehen von einigen spezialisierten Unternehmen, die schon seit Jahren in anspruchsvollen Verträgen die Folgen von Zeckenbissen als Unfälle anerkennen, hat sich das Gros der Versicherer bisher an die traditionelle Unfalldefinition geklammert, wonach ein „plötzlich und unabwendbar von außen kommendes Ereignis“ Voraussetzung für einen anerkannten Unfall ist.
Als solcher gilt dann ein zunächst unbemerkter Zeckenbiss nicht. Die Folge: Weder bei der Bakterien-Infektion Borreliose noch bei Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) noch bei Myelitis (Rückenmarkserkrankung), den drei möglichen schlimmen Folgen von Bissen infizierter Zecken, gab es bisher das für einen Unfall vereinbarte Geld. Auf Krankenhaustagegeld, auf eine finanzielle Abfindung oder Rente warteten die Versicherten vergebens."

Unterdessen hat das Robert-Koch-Instititut die ersten Borreliose-Fälle des Jahres in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg gemeldet. Wir geben Erste-Hilfe-Tipps. Das Robert-Koch-Institut hat zudem eine eigene Seite, auf der es über die Krankheit aufgklärt.