StartseiteRatgeberNeue Hilfe bei Prostata- und Darmkrebs

Zweite Diagnose

Neue Hilfe bei Prostata- und Darmkrebs

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Wenn Betroffene eine Krebsnachricht bekommen, fallen sie oft in ein tiefes Loch. Helfen kann unter anderem eine zweite Diagnose.
Veröffentlicht:07.05.2019, 06:01

Artikel teilen:

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Das ist die häufigste Frage, die Menschen stellen, wenn sie eine Krebsdiagnose bekommen. Patienten mit Prostata- oder Darmkrebs haben jetzt erstmals die Möglichkeit, ihren Fall in einem spezialisierten Zentrum begutachten zu lassen, um eine Zweitmeinung einzuholen, informiert das Onko-Internetportal der Deutschen Krebsgesellschaft.

Oft sei die Frage nach der richtigen Behandlung bei einer Krebserkrankung gar nicht so einfach zu beantworten. Häufig kommen mehrere Möglichkeiten infrage, und sie sind so vielfältig, dass ein Arzt allein selten den Überblick hat. Deshalb müssen Spezialisten der unterschiedlichen Fachrichtungen einbezogen werden. Das sind Chirurgen, Onkologen, Ärzte für innere Medizin, Strahlentherapeuten – aber auch der Pathologe, der das Tumorgewebe untersucht hat.

Wenn all diese Experten zusammen über den Fall eines Krebspatienten beraten, spricht man von einer interdisziplinären Tumorkonferenz. Den eigenen Fall in einem spezialisierten Zentrum von Experten mehrerer Disziplinen begutachten zu lassen, um eine Zweitmeinung einzuholen, wird jetzt erstmals durch ein Projekt der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) möglich. Dazu müssen Patienten mit Prostata- oder Darmkrebs nicht unbedingt dorthin reisen, sondern können alles online über das Zweitmeinungsportal www.krebszweitmeinung.de abwickeln.

Laut Krebsgesellschaft können durch die Zweitmeinung Fehldiagnosen verhindert werden. Zudem könne auf veraltete Therapieformen hingewiesen werden. "Krebszweitmeinung stärkt Ihr Selbsthilfepotenzial und Ihre Patientenkompetenz", heißt es in Richtung Patienten.

Betroffene haben die Wahl, ob sie eine Zweitmeinung auf Grundlage der eingereichten Unterlagen einholen oder sich persönlich in einem DKG-zertifizierten Zentrum vorstellen möchten. Die Kosten werden derzeit von fast 30 Krankenkassen übernommen, die ebenfalls auf der Internetseite zu finden sind. Weitere Informationen zum Thema „Zweitmeinung“ liefert das ONKO-Internetportal in seinem Monatsthema. Das ONKO-Internetportal in Kooperation mit der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. ist Deutschlands größtes Wissensportal zum Thema Krebs. Es wendet sich an alle, die aktuelle, sachlich fundierte und verständliche Auskunft zum breiten Themenspektrum Krebs suchen: Ärzte und andere medizinische Fachkreise, Patienten und Angehörige sowie alle Interessierte.