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Rasenmäher mit Akku - teuer aber flexibel

Neubrandenburg / Lesedauer: 4 min

Akkubetriebene Rasenmäher könnten Modelle mit Kabelanschluss oder Benzinmotor ablösen. Sie haben einen großen Vorteil, allerdings auch einen riesen Nachteil.
Veröffentlicht:10.05.2019, 05:38
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„Die Akkuleistung und die Reichweite der Geräte sind wirklich toll”, sagt Peter Baruschke, Testredakteur der Zeitschrift „Selbst ist der Mann”, die zwölf Geräte gemeinsam mit dem Tüv Rheinland getestet hat.

Das Ergebnis: Mit allen zwölf Geräten, die eine Arbeitsbreite von rund 40 Zentimeter haben, lässt sich mit einer einzigen Akkuladung gut eine übliche Rasenfläche in Gärten von bis 200 Quadratmetern Größe mähen. Trotzdem zeigen viele Geräte noch Schwächen. Eine Stichprobe der Stiftung Warentest kommt zu ähnlichen Ergebnissen, wenn auch mit einem insgesamt negativeren Gesamturteil. Wichtige Fragen und Antworten dazu.

Welche Vorteile bieten Akku-Geräte?

Ohne Kabel ist die Bewegungsfreiheit größer. Die Hersteller von Gartengeräten haben in den vergangenen Jahren viel Arbeit in die Entwicklung von Akku-Produkten gesteckt. Lange waren die Batterien nicht leistungsfähig genug, um mit Kabelgeräten mitzuhalten. Das hat sich geändert, wie auch die aktuellen Produkttests zeigen. Der Grund sind die verbesserten Lithium-Ionen-Akkus, auch Li-Ion genannt. Sie können vergleichsweise viel beziehungsweise dicht Energie speichern, was sie kleiner und leichter macht als die Motoren der Elektro- und Benzingeräte.

Wie sieht das Testergebnis im Detail aus?

In der aktuellen Stichprobe der Zeitschrift „Selbst ist der Mann” (Ausgabe 6/2019) erzielten alle Geräte im Bereich „Flächenleistung per Akkuladung” mindestens die Hälfte der möglichen Bewertungspunkte und häufig sogar die volle Punktzahl. In der Gesamtwertung schaffen somit alle Geräte mindestens die Note „befriedigend”.

Welche Modelle schnitten am besten ab?

Im „Selbst ist der Mann”-Test schnitten der 43-Accu von Sabo (Note 1,3), RMA 443 TC von Stihl (1,4), GE-CM 43 Li M von Einhell (1,6), 4237 Li SP von Solo by AL-KO (1,8,), Bosch AdvancedRotak 36-660 (1,9) und der Wolf Garten Li-Ion Power 40 M (2,0) am besten ab.

Warum kam die Stiftung Warentest zu einem negativeren Urteil?

Beide Tests unterschieden sich in Aufbau und Stichprobe, sie sind daher nur bedingt vergleichbar. Die Stiftung Warentest hat für eine Stichprobe von Akku-Rasenmähern Gesamtnoten von „gut” bis „mangelhaft” vergeben (Zeitschrift „test”, Ausgabe 04/2019).

Zu welchem Gesamturteil kommt die Stiftung Warentest?

Nach Ansicht der Stiftung Warentest hat die Geräteklasse noch Entwicklungspotenzial. „Akku-Rasenmäher wollen Benzin- und Elektromähern den Rang ablaufen. Das gelingt nur zwei Modellen gut”, lautete das veröffentlichte Testurteil. Insgesamt bemängeln die Tester häufig die Qualität des Schnitts oder die Handhabung.

Wie heißen die Testsieger der Stiftung Warentest?

Insgesamt erzielten bei den Mähern mit vergleichbaren Schnittbreiten (bis 43 Zentimeter) das Modell GE-CM 43 Li M von Einhell (Note 2,3) und der Mäher 40-Accu von Sabo (2,4) die Note „gut”. Stigas Combi 43 AE (3,0), der D40LM41 von Duramaxx (3,1) und der G40LM41 von Greenworks (3,1) waren „befriedigend”.

Für wen lohnt sich welche Antriebsart?

Benzinbetriebene Rasenmäher sind genauso flexibel wie Akku-Geräte. „Sie haben durchaus noch ihre Berechtigung”, urteilt Peter Baruschke. Das gelte insbesondere dann, wenn die Rasenfläche sehr groß ist und die Batterie-Kapazitäten an ihre Grenzen kommen. „Aber selbst dann kommen die Akkugeräte schon nah ran.” Und Benziner sind lauter. Rasenmäher, die Strom per Kabel aus der Steckdose benötigen, haben aus Sicht des Experten quasi ausgedient.

Worauf sollte ich bei der Wahl eines Akku-Rasenmähers achten?

Wer eine große, nicht zusammenhängende Rasenfläche hat oder das Gerät im Keller lagern muss, braucht ein eher leichtes Gerät. „Die Testsieger sind robust gebaut und wiegen auch mehr”, sagt Baruschke. Wer mehrere Akku-Geräte betreibt, findet bei den Markenfirmen Vorteile: Deren Akkus lassen sich oft in mehreren Geräten nutzen, zum Beispiel auch in Akku-Schraubern fürs Heimwerken.

Was kosten die Akku-Rasenmäher?

Sie sind auf jeden Fall teurer als herkömmliche Geräte. Das Siegergerät von Sabo kostet beispielsweise 999 Euro. Die unverbindliche Preisempfehlung für den durch Stiftung Warentest zum Sieger erkorenen Einhell-Mäher beträgt knapp 450 Euro.