Tourismuszentrale eröffnet
820.000 Euro für Ducherows eingezäunte neue Mitte
Ducherow / Lesedauer: 3 min

Anne-Marie Maaß
Es war ein langer Weg bis zur fertigen Tourismuszentrale, beschreibt es Ducherows Bürgermeister Bernd Schubert (CDU) am Freitagvormittag zur feierlichen Einweihung. Doch jetzt soll der neue Anlaufpunkt und gewissermaßen die neue Mitte in Ducherow endlich eröffnet werden.
Gut acht Jahre sei man mit dem Projekt befasst, nachdem einst Studenten der Uni Greifswald diese Maßnahme im Ort vorgeschlagen hatten, so Schubert. Gerade vor und während der Bauphase mussten die Ducherower jedoch zuletzt immer wieder Rückschläge hinnehmen.
Gesamtkosten zu ersten Schätzungen fast verdoppelt
So wurde aus dem einst gut eine halbe Million Euro teuren Projekt nun eine Anlage mit geschätzten Gesamtkosten von 820.000 Euro. Noch fehlen zum genauen Betrag letzte Schlussrechnungen. Immerhin, was man bei der Planung noch nicht wissen konnte: Mit der Reaktivierung des Schlosses in direkter Nachbarschaft gibt es somit jetzt genaugenommen zwei neue Mitten im Ort.
Nur, dass die Tourismuszentrale eingezäunt und zeitweise auch weiterhin abgeschlossen sein wird. So will man zusammen mit einer Videoüberwachung Vandalismus vorbeugen, erklärt Schubert. Nach ersten Beschädigungen im Rohbau sieht man sich dazu gezwungen, erklärt er. Der Zaun soll außerhalb der Öffnungszeiten auch weiterhin verschlossen bleiben, wie diese genau aussehen, stehe aktuell noch nicht fest.

Neue Angestellte bei der Gemeinde
Zunächst wolle man wohl mit einer geringen Stundenanzahl beginnen. Die Gemeinde hat extra eine Stelle ab dem 1. September dafür geschaffen, die zunächst eine geringfügige Beschäftigung abdeckt. Immerhin hat das Wirtschaftsministerium, das das Projekt zu 90 Prozent gefördert, für die nächsten 25 Jahre eine ganzjährige Öffnung auferlegt. Damals übergab noch Parteigenosse Harry Glawe in der Funktion des zuständigen Ministers den Förderbescheid.
Unklar sei aktuell auch noch, ob das Land mit weiterem Finanznachschub der Gemeinde zur Seite steht. So waren die Eigenmittel einst aus dem Strategiefonds mit bis zu 100 000 Euro gedeckt. Vincent Kokert, seinerzeit CDU–Fraktionschef, steuerte diese Unterstützung bei. Zwischenzeitlich habe sich diese Fördersumme aber an den Gesamtbetrag von zunächst geschätzten 750 000 Euro angepasst. Eine Kalkulation, das angesichts gestiegener Baukosten nicht mehr zu halten war.
Eigenmittel fehlen aktuell noch
Somit klafft in Ducherow nun doch noch ein gehöriges Finanzloch in den sonst schon eher klammen Kassen. Die Kommunalaufsicht hatte das Projekt ohnehin mehrfach gerügt und somit auch für Verzögerungen gesorgt. Zur Eröffnung konnte Bernd Schubert allerdings noch einmal hohen Besuch verkünden, die Vize–Landtagspräsidentin Beate Schlupp und eine weitere CDU–Freundin hat so schon mal von den Finanzsorgen gehört, ehe sie das blau–weiße Band durchschneiden durfte.
Kommentar zu dem Bauprojekt: Teure Partei-Seilschaften