900-km-Wanderweg lockt auch Minister Backhaus
Bugewitz / Lesedauer: 2 min

Der „Weg durch das Paradies“ führt über Bugewitz. Zumindest ist der Ort eine Station auf dem Naturparkweg Mecklenburg-Vorpommern, der auf rund 900 Kilometern quer durch alle sieben Naturparks, durch das UNESCO-Biosphärenreservat Schaalsee und den Müritz-Nationalpark bis an das Stettiner Haff verläuft. Mit einer mehrtägigen Wanderung wurde er nun von Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) praktisch eingeweiht. Die gestrige Etappe führte ihn dabei von Bugewitz bis zur Stadt Usedom und somit ein Stück weit durch die Naturparke Flusslandschaft Peenetal und Insel Usedom.
Bedeutung für Naturtourismus
Bei seinem Start am Natur-Kultur-Haus in Bugewitz betonte der Minister die Einzigartigkeit des Wanderweges, dessen Bedeutung für den Naturtourismus gerade in den Zeiten nach Corona wohl noch steigen werde. Nicht zu vergessen: die große Zahl der Wanderer bundesweit, die Mecklenburg-Vorpommern als Wanderland noch gar nicht auf dem Schirm hätten. Allerdings vergaß Backhaus auch nicht zu erwähnen, dass der Naturparkweg noch nicht ganz fertig ist. So sei das Peenetal derzeit noch nicht durchgängig bewanderbar. Aber daran werde bereits „mit Hochdruck“ gearbeitet. Hintergrund sei, dass mithilfe von Naturschutzmitteln neue Wegeverbindungen geschaffen werden, wie unter anderem Bohlenstege durch Moore. Wenn der Streckenabschnitt dann aber in absehbarer Zeit fertiggestellt ist, sei er einzigartig und besonders.
Projekte am Wegesrand
Das sei das Peenetal an sich auch jetzt schon. Schließlich sei die Peene, der Amazonas des Nordens, eine der letzten unverbauten Flüsse Deutschlands. Zudem sei die Flussniederung der Peene mit etwa 20 000 Hektar eines der größten zusammenhängenden Niedermoorgebiete Mittel- und Westeuropas, betonte Minister Backhaus. Damit habe das Peenetal den größten Ursprünglichkeitsgrad aller norddeutschen Flusstäler.
Bei der gestrigen Wanderung gab es auch Erläuterungen zu den verschiedenen Projekten am Wegesrand. So unter anderem am Aussichtsturm Rosenhagen zum EU Life-Projekt „Limicodra“, das sich dem Schutz von wiesenbrütenden Watvögeln im Küstenraum Vorpommerns widmet, oder auch zum Anklamer Stadtbruch, der sich zu großen Teilen im Besitz des Naturschutzbundes (NABU) Mecklenburg-Vorpommern befindet. Weiter ging es dann von Kamp mit Zeesbooten nach Karnin auf der Insel Usedom.
Tourismusverband macht Werbung
Die Bewerbung, Vermarktung und Weiterentwicklung des Naturparkweges soll künftig über den Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern laufen. Zudem soll die jetzige Routenführung in das System der Europäischen Fernwanderwege einbezogen werden.