Ab April erstmals Flüge von Mannheim auf die Insel Usedom
Heringsdorf / Lesedauer: 3 min

Nach drei Jahren Corona–Pandemie erwarten Touristiker für die Insel Usedom wieder eine gute Urlaubssaison, und auch der Flughafen Heringsdorf bei Garz startet bald wieder durch. Am letzten Aprilwochenende beginnt die Linienflugsaison 2023 mit Zielen unter anderem nach Frankfurt am Main, Luxemburg und erstmals mit einer neuen Flugverbindung nach Mannheim
Investition von rund 2,4 Millionen Euro
Nach Einschätzung von Flughafen–Geschäftsführer Dirk Zabel konnte sich der Insel–Airport nach der Corona–Pandemie wieder stabilisieren. Die dreijährige Zeit mit starken Einschränkungen sei vor allem für umfangreiche Baumaßnahmen genutzt worden, um den Regionalflughafen fit zu machen für die Zukunft, sagt er. So seien unter anderem ein neues Anflugbefeuerungssystem sowie eine modernisierte Wetteranlage installiert worden. Dafür seien Investitionen im Umfang von rund 2,4 Millionen Euro in die Hand genommen worden.
Lesen Sie auch: Heringsdorfer Flughafen bekommt eine neue Befeuerungsanlage
Zur diesjährigen bis zum 28. Oktober laufenden Linienflugsaison werden erstmals regelmäßige Flüge aus der Universitätsstadt Mannheim in Baden–Württemberg angeboten. Zum Linienflugprogramm gehören außerdem wieder Ziele wie Bern in Luxemburg, Frankfurt am Main und Kassel in Hessen.
Im vergangenen Jahr sei die von der Lufthansa angebotene Linie von und nach Frankfurt am Main die stärkste Linie mit einer Auslastung von durchschnittlich 80 Prozent gewesen, konstatiert Zabel. „Auch die zwei Flüge wöchentlich nach Luxemburg haben sich bewährt und werden fortgeführt. Mit Mannheim bieten wir künftig neben Kassel eine weitere Linie mit der Fluggesellschaft Rhein–Neckar Air an. Wir freuen uns auf die neue Saison.“
Auch bei Hobby– und Freizeitpiloten beliebt
In 2022 hatten insgesamt 13.840 Flugpassagiere den Regionalflughafen für eine der vier Flugreisen genutzt. Ein Jahr zuvor hatte der Airport 14.680 Gäste registriert. Deutlich gestiegen ist die Zahl der Flugbewegungen, und zwar von 4016 im Jahr 2021 auf 4911 Flugbewegungen. Denn der Heringsdorfer Flughafen hat sich inzwischen auch zu einem wichtigen Knotenpunkt für Rettungs–, Versorgungs– sowie für Trainings– und Tankflüge entwickelt. Außerdem sei der Landeplatz an der deutsch–polnischen Grenze sehr beliebt bei Hobby– und Freizeitpiloten.
Auch interessant: Swinetunnel an der Ostsee fast fertig - was bedeutet das für Insel Usedom?
Aktuell stehen vier Verbindungen im Linienflugprogramm 2023. Fortgesetzt wird die seit vielen Jahren bestehende Lufthansa–Verbindung nach Frankfurt am Main (Hessen). Zum dritten Mal in Folge ist vom 29. April bis zum 7. Oktober die Fluggesellschaft Luxair dabei, die immer dienstags und sonnabends aus Luxemburg in Richtung Ostsee unterwegs ist.
Am 30. April bis zum 2. Juli und vom 27. August bis zum 15. Oktober schließt sich die RheinNeckar Air mit ihrer neuen Verbindung von und nach Mannheim in Baden–Württemberg an, wo in diesem Jahr vom 14. April bis zum 8. Oktober die Bundesgartenschau (BUGA) stattfindet. Im dritten Jahr bietet die Rhein–Neckar Air auch vom 6. Mai bis 7. Oktober wieder einen Flug von und nach Kassel an.
Zu DDR–Zeiten vor allem militärische Nutzung des Flughafens
„Noch in diesem Jahr bereiten wir uns gemeinsam mit der DFS Deutsche Flugsicherung auf die generelle Umstellung auf den satellitengestützten GPS–Anflug und die Inbetriebnahme der Luftlagedarstellung RADAR vor“, kündigt der Flughafen–Geschäftsführer an. „Damit schaffen wir bessere Anflugbedingungen für die Piloten vor allem bei Schlechtwetter.“ Ferner stehe in Zusammenarbeit mit dem Flughafen Lübeck die Ausbildung weiterer Fluglotsen im Fokus.
Der Heringsdorfer Regionalflughafen gilt als einer der ältesten deutschen Luftzielorte. Zu DDR–Zeiten war er militärisch, von 1973 bis 1981 aber auch für den zivilen Flug genutzt worden. Nach der politischen Wende wurden die Flächen saniert und eine Instrumentenanflugsteuerung installiert. Zum Team gehören 14 Mitarbeiter, die inzwischen fast alle auch eine Feuerwehr–Ausbildung absolviert haben.