Protest
Aktivisten legen Bundesstraße 110 lahm
Anklam / Lesedauer: 2 min

Anne-Marie Maaß
Sie setzen jedes Jahr ein Zeichen für mehr Radwege im Peenetal. Der Abschluss der Anklamer Stadtradeln-Wochen wird traditionell mit dem dringenden Appell an die Politik beendet, sich endlich für mehr sichere Radwege im Peenetal einzusetzen
Aktuell sieht es dort immer noch mau aus. Zwar wurden die ersten Kilometer zwischen Stolpe und Neuhof fertiggestellt. Das Teilstück mitten auf der Peenetalstrecke nutzt aber wohl nur den wenigsten Radfahrern.
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Schwieriger Flächenerwerb
In den anderen Abschnitten geht es nur schleppend voran. Das liegt laut Stolpes Bürgermeister Marcel Falk (SPD-Landtagsabgeordneter) auch am Flächenerwerb. Diesen lehnen die aktuellen Eigentümer bislang ab, ein sogenanntes Planfeststellungsverfahren, an dessen Ende die Enteignung samt angemessenem Ausgleich steht, dauert allerdings acht bis zehn Jahre.
Grund zu demonstrieren haben die Bewohner des Peenetals demnach wohl auch noch in Zukunft. Und auch in Richtung Süden, etwa nach Ducherow, Boldekow und entlang der Bundesstraße B199 sind Radwege über weite Strecken bislang eine Fehlanzeige.
Damit deren Bau endlich vorangetrieben wird, setzten sich nun am Sonntag rund 80 Teilnehmer zur Raddemo mit Bürgermeister und Bürgervorsteher auf den Sattel.
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Zwischenstopp am Krankenhaus
Wobei die beiden Herren anfangs noch auf der Heimreise aus Nordrhein-Westfalen nach Vorpommern mit Verspätung im Zug saßen und sich erst nach einer guten Stunde dem Tross anschlossen. Somit verpassten sie auch den ersten Zwischenstopp am Anklamer Ameos-Klinikum.
Dort begrüßte die neue Krankenhaus-Direktorin Yvonne Hartmann die Radfahrer und ermöglichte ihnen bereits einen kurzen Einblick in den Krankenhausneubau, der sich aktuell noch im Rohbau befindet und 2024 voraussichtlich eingeweiht werden soll. Anschließend ging es unter Polizeibegleitung weiter durch die Stadt bis zur Anklamer Ortsumgehung.
Bundesstraßen eine Viertelstunde gesperrt
Gegen 15 Uhr wurde dort die Bundesstraßen B 110 und B 109 etwa am Abzweig zum ehemaligen Wertstoffhof nördlich von Anklam voll gesperrt. Gut eine Viertelstunde rollte hier aufgrund der Raddemo kein Verkehr mehr. Eine Aktion, die bei den Autofahrern nur teilweise auf Verständnis stieß.
Für die Radfahrer ging es anschließend auf dem sicheren Radweg weiter bis nach Pinnow. Das Ende der Aktion war bei der Anklamer Feuerwehr mit entsprechender Verpflegung vorgesehen.