Mobilität in Vorpommern
Anklam bekommt eine Weiterfahrzentrale
Anklam / Lesedauer: 2 min

Mareike Klinkenberg
Was man unter einer Mitfahrzentrale versteht, ist sicher hinlänglich bekannt. Aber die Idee einer sogenannten „Weiterfahrzentrale” ist neu und ein Pilotprojekt der Bürgerenergiegenossenschaft Inselwerke eG.
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Genau so eine Weiterfahrzentrale entsteht derzeit direkt neben dem Anklamer Bahnhof. Schon vor zwei Jahren hat die Genossenschaft das Projekt angekündigt, jedoch zwischenzeitlich wegen der Pandemie auf Eis legen müssen.
Einweihung Ende Juni geplant
Nun nimmt der Solarcarport mit 30 Solarmodulen auf dem Dach sichtbare Formen an. Hier sollen künftig zwei Elektrofahrräder und zwei ebenfalls elektrisch betriebene Lastenfahrräder für die Anklamer und Gäste der Region oder auch für Pendler bereitstehen.
Auch zwei E-Autos, werden an der Mobilitätsstation ab diesem Sommer verfügbar sein, um mit ihnen die letzte Meile bis zum letztendlichen Zielort zurückzulegen, erklärt Dirk Radke von den Inselwerken.
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Er ist seit dieser Woche gemeinsam mit zwei Kollegen damit beschäftigt, den Carport aufzubauen. Die schlussendliche Einweihung soll am 25. Juni gefeiert werden, verrät er über den anvisierten Zeitplan für das Projekt.
Ausleih künftig per App
Die Weiterfahrzentrale will damit das bestehende Angebot des öffentlichen Nahverkehrs am Knotenpunkt Anklam ergänzen, das insbesondere an den Abenden und Wochenenden bekannterweise Lücken aufweist. Zusätzlich sollen auch Einheimische durch das Angebot angesprochen werden, die nur vereinzelt ein Auto benötigen, aber nicht das Geld für einen umweltfreundlichen PKW haben.
Der Carport und die Autostellplätze sind natürlich gesichert und kameraüberwacht, erklärt Dirk Radke. Der Ausleihvorgang funktioniert später komplett digital über eine App. Im Idealfall hat man sich vorher beim Projekt angemeldet, dabei werden Personalien und Führerscheindaten überprüft.
Anklam bleibt erst einmal einziger Standort
Für ganz spontane Nutzer ist das Projekt also in der Anfangszeit noch nicht ausgelegt. Wer jedoch einmal registriert ist, kann die gewünschten Fahrzeuge auch über die App verbindlich für sich reservieren und immer wieder nutzen.
Da der Anklamer Bahnhof zu Beginn der einzige Standort ist, könne man auch nur hier die Räder oder Autos ausleihen und auch wieder zurückgeben, erläutert der Mitarbeiter der Inselwerke.
Die Energiegenossenschaft Inselwerke, die sich für eine nachhaltige und bürgergetragene Energiewende starkmacht und sich 2013 auf der Insel Usedom gegründet hat, wird bei diesem Projekt außerdem durch das Landwirtschaftsministerium des Bundes im Programm „LandMobil – Unterwegs in ländlichen Räumen“ gefördert.