Aktion gegen Sprayer
Anklam setzt Rekord-Belohnung für Hinweise aus
Anklam / Lesedauer: 2 min

Anne-Marie Maaß
Selbst die roten Bänke am Anklamer Marktplatz sind nicht vor Schmierfinken sicher. Buchstaben und Geschmiere in gleich mehreren Farben sind dort rund um den Greifenbrunnen verteilt zu finden. Auch die neue Info-Tafel am ehemaligen Wehrmachtsgefängnis, die auf die historische Bedeutung des Gedenkortes hinweist, blieb gerade mal ein paar Tage nach ihrer Aufstellungen verschont.
Der Stadt reicht es nun. Das bislang ausgelobte Belohnungsgeld für sachdienliche Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, wurde durch private und eine städtischen Zugabe nun deutlich aufgestockt. 1000 Euro sind für den entscheidenden Hinweisgeber ausgelobt. Vielleicht reicht diese Summe aus, um genügend finanziellen Anreiz zu bieten, sich bei der Polizei oder beim Ordnungsamt zu melden, hofft Anklams Bürgermeister Michael Galander.
Schon allein die Beschichtung kostete Hunderte Euro
Der Stadt entstünden auch jetzt durch die Graffitis fortlaufenden Kosten, sagt er. Das fange etwa schon bei der Beschaffung vom Stadtmobiliar an. So koste die Beschichtung, um etwa die Infotafeln jedes Mal zügig reinigen zu können, mehrere Hundert Euro extra, so der Bürgermeister. Doch nicht überall könne man derart vorsorgen, wie sich etwa zuletzt sogar an der historischen Stadtmauer zeigte.
Stadtbekannter Sprayer sitzt im Gefängnis
Vor allem ein Kürzel fällt dem Bürgermeister derzeit in der Stadt besonders häufig auf. „Wir hatten einen bekannten Sprayer in der Stadt, der aber derzeit wegen einer anderen Tat in Haft ist. Vielleicht wurde dadurch ein Nachahmer angestachelt“, vermutet er. Dennoch hofft der Bürgermeister darauf, auch diesen Täter nun doch bald überführen zu können. Das Ordnungsamt werde zur Not auch noch über weitere Maßnahmen nachdenken, kündigt er an.
Bürgervorsteher privat betroffen
Bürgervorsteher Andreas Brüsch (IfA), der sich ebenfalls am Belohnungsgeld beteiligt und selbst in der vergangenen Woche eine Anzeige wegen Schmierereien an seinem privaten Eigentum erstatten musste, will die Anklamer zudem dazu ermuntern, Graffitis konsequent bei der Polizei anzuzeigen. Dies bekräftigt auch Bürgermeister Galander. „Zu sagen, das bringt nichts, kommt einer Kapitulation gleich. Wir müssen den Sprayern zeigen, wer die Dominanz hat“, sagt er. Nur so könne der Druck erhöht werden.