Anklam wirbt um den Kulturcampus
Anklam / Lesedauer: 3 min

Anne-Marie Maaß
Die Präsentation ist durch, jetzt ist für Anklam gespanntes Warten angesagt. Nachdem erst vor Kurzem öffentlich der Masterplan fürs Peeneufer vorgestellt wurde, könnte nun schon rund zwei Woche später der ganz große Coup folgen und die Stadt zur Kulturhauptstadt des Landes machen
Lesen Sie auch: Peeneufer-Planerinnen zwischen Lob und herber Kritik
Es ist ein Plan, der in den zurückliegenden Wochen schon durch mehrere Peenestädte geisterte: mit dem Kulturcampus Nordost soll eine Bundes- und Landesakademie für künstlerisch-kulturelle Bildung mit Sitz in Vorpommern entstehen.
30 Millionen sollen investiert werden
Angedacht ist das Zentrum als zentrale Anlaufstelle für alle, die auf diesem Gebiet aktiv sind. Schul- sowie Erwachsenenbildung soll neben Konferenzen, Wettbewerben, Festivals und Kulturveranstaltungen stattfinden.
Laut einer ersten Machbarkeitsstudie wird dafür eine Fläche von bis zu 20 000 Quadratmetern anberaumt, hieß es etwa bei der Demminer Bewerbung. Eingeschlossen seien dabei unter anderem Beherbergungs- und Veranstaltungsgebäude sowie Außenanlagen mit Wiesen und Sportplätzen.
Rundum also ein Prestige-Anlaufpunkt, um den sich auch schon die Städte Demmin und Loitz bewarben und eine Investition, die zunächst auf rund 30 Millionen Euro taxiert wird. Federführend bei dem gesamten Projekt sind das Opernale Institut für Musik und Theater in Vorpommern sowie der Planungsverband Vorpommern.
Bürgermeister hat gutes Gefühl
Im Gegensatz zu Demmin und Loitz hat Anklam es unter die Auswahl der letzten drei Standorte geschafft. Neben der Hansestadt sind noch Ribnitz-Damgarten und Grimmen im Rennen.
Am Dienstag fand in allen drei Städten eine Präsentation samt Vor-Ort-Begehung statt. Aus Sicht des Anklamer Bürgermeisters, der mit einer ganzen Verwaltungsabordnung die Jury-Gäste umwarb, lief das Treffen recht gut.
„Ob es am Ende für Anklam reicht, weiß ich nicht. Wir werden sehen”, sagt er. Abgeneigt sei zumindest ein Teil der Jury vom Anklamer Standort jedenfalls nicht gewesen, so sein Eindruck.
Anklam kann mit Angebot auftrumpfen
Zumal im Rahmen des Masterplans Peeneufer zwischen den beiden Speichern, wo aktuell noch der Schrotthafen betrieben wird, in Zukunft ohnehin neue Bauwerke unter dem Arbeitstitel „Peene-Institute” vorgesehen sind, die eine überregionale Ausstrahlung haben sollen.
Da würde der Kulturcampus bestens hineinpassen und auch die Lage direkt am Fluss kann sich für solch eine Institution sehen lassen, zumal Anklam mit einer guten Bahnanbindung nach Berlin und Stettin, sowie bereits mit einem weitreichende kulturellen Angebot vor Ort durch die vorpommerschen Landesbühne und etablierten Vereinen auf diesem Gebiet sicher punkten kann.
Ein Angebot, mit dem man sich nicht verstecken muss, wie der Bürgermeister findet. Auch zeitlich würde der Rahmen passen: Planung und Bau des Kulturcampus sind für 2026/27 kalkuliert. Die Inbetriebnahme drei Jahre später.
Entscheidung fällt noch diese Woche
„Natürlich würden wir uns sehr freuen, wenn die Entscheidung für Anklam fällt und dem Projekt, wie auch allen anderen Investoren mit Rat und Tat zur Seite stehen”, bekräftigt Galander. Denkbar sei aus der Sicht der Stadt vieles, wenn die Entscheidung für Anklam fällt.
Lange in Geduld üben müssen sich die Anklamer bis zur Verkündung wenigstens nicht: Die endgültige Entscheidung über den Ort, an dem die konkretisierende Machbarkeitsstudie durch das Büro milatz.schmidt.architekten aus Neubrandenburg durchgeführt wird, findet am 29. April im Vereinsgebäude des OPERNALE e.V. in Sundhagen statt.