▶ Anklamer Bürgermeister Galander mit Corona infiziert
Anklam / Lesedauer: 2 min

Es ist bereits das zweite Mal, dass sich der Bürgermeister von Anklam, Michael Galander (IfA), in eine Quarantäne begibt. Beim ersten Mal nach seinem Kanaren-Urlaub Ende März tat er dies noch freiwillig, um sich und andere zu schützen.
Nun ist der Ernstfall eingetreten: Nachdem Galander sich in den vergangenen Tagen nicht ganz wohl gefühlt und einen trockenen Husten bei sich festgestellt hatte, kontaktierte er seinen Hausarzt und ließ sich auf Corona testen. Das Ergebnis ließ nicht lange auf sich warten: Er ist mit dem Coronavirus infiziert. Galander zählt wegen einer Vorerkrankung zur Risikogruppe.
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Auch seine Stellvertreterin Beatrix Wittmann-Stifft hat sich infiziert, sagte Michael Galander am Sonntag dem Nordkurier. Alle beide befinden sich in Quarantäne. Das Testergebnis von Anklams Ordnungsamtsleiter Bernd Lange stand noch aus. Es wird am Montag erwartet.
Schwierige Kontaktverfolgung
Erst mal sind alle Termine des Bürgermeisters bis zum 31. Oktober abgesagt. So lange dauert die ärztliche verordnete Quarantäne. Der Bürgermeister kündigte jedoch bereits an, wenn die Symptome nicht abklingen, noch länger zu Hause zu bleiben. Bis dahin will er per Videoschalten an den anstehenden Konferenzen teilnehmen. Von der Quarantäne nicht betroffen ist bisher Galanders persönliche Referentin Sybille Bothmann. Sie zähle nicht als Kontaktperson und könne vorerst normal ihre Arbeit im Rathaus verrichten.
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Als schwierig gestaltet sich die Nachverfolgung von möglichen Kontaktpersonen. In der vergangenen Woche nahm der Bürgermeister viele Termine wahr. Kontakt hatte er auch mit seinem Kollegen Silvio Witt (parteilos), Oberbürgermeister von Neubrandenburg.
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Galander und Wittmann-Stifft mussten ihre Termine der vergangenen Woche dem Gesundheitsamt melden. Die vielen Kontakte, zu denen auch die Führung der Stadtverwaltung und der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft GmbH (GWA) zählen, werden derzeit vom Landkreis ermittelt und benachrichtigt. Sie müssen sich alle in eine 14-tägige Quarantäne begeben. Der Bürgermeister wies am Sonntag darauf hin, dass es innerhalb der Stadtverwaltung und der GWA zu Arbeitsverzögerungen und Unterbrechungen kommen kann. Spätestens am 9. November könne damit gerechnet werden, dass alle Mitarbeiter wieder vor Ort seien. Unklar bleibt weiterhin, bei wem sich der Bürgermeister angesteckt hat.