Filmprojekt

Anklamer Schüler drehen Filme für Kinofest

Anklam / Lesedauer: 3 min

Filme unter professioneller Anleitung machen, gucken, auswählen und besprechen – diese Möglichkeiten hatten Jugendliche nun dank eines Projektes der Deutschen Filmakademie.
Veröffentlicht:27.01.2023, 06:25

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Das Anklamer Kino hat in den vergangenen Jahren schon mehrfach unter Beweis gestellt, dass es mehr kann, als „nur” die großen Kinofilme zeigen. So wurden zuletzt bei den Anklamer Premierenabenden auch erfolgreich eher kleine Produktionen gezeigt, die unter Mitwirkung hiesiger Akteure entstanden sind.

Dadurch ist vor einigen Monaten sogar die Deutsche Filmakademie auf das Kino aufmerksam geworden. Das hat nun wiederum dazu geführt, dass sich rund 40 Schüler von zwei neunten Klassen der Käthe-Kollwitz-Schule im Rahmen des Projektes „spots.” intensiv mit dem Medium Film auseinandersetzen konnten.

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Aufgabe: Zwei Filme in fünf Tagen drehen

Dabei hatte eine Gruppe unter der Anleitung von Therese Koppe und Marcus Wojatschke fünf Tage lang Zeit, zwei Filme zu machen, die sich mit den Themen soziale Ungerechtigkeit und dem Leistungsdruck, unter dem Jugendliche stehen, beschäftigen. Und das von der Ideenfindung über die Dreharbeiten bis hin zum Schnitt, wie Christin Hosak, Projektkoordinatorin der Filmakademie, erklärte. Die beiden Filme sollen dann bei einem Kinofest zu sehen sein, das voraussichtlich in den kommende Wochen von der Akademie im Anklamer Kino ausgerichtet wird.

Eine zweite Schülergruppe hat sich an zwei Tagen Kurzfilme angeguckt. Das allerdings nicht zum puren Vergnügen, sondern unter dem Aspekt, welche Formen der Diskriminierung darin angesprochen werden. Anschließend wurde über die Filme selbst gesprochen und nicht zuletzt hatten die jungen Leute die Aufgabe, bei diesem Kurationsworkshop unter der Leitung von Barbara Wallbraun aus den gezeigten Filmen einige auszusuchen, die dann ebenfalls bei dem Kinofest laufen sollen.

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Ziel: Soziales Engagement unterstützen

Mit dem Projekt „spots.” sollen vor allem Kinos in ländlichen Raum in den Mittelpunkt gerückt werden, unter anderem auch, um für Vielfalt und Mitgestaltung eine Lanze zu brechen, heißt es von der Filmakademie. An bundesweit 36 Standorten werden dafür über mehrere Monate bereits bestehendes soziales und kulturelles Engagement unterstützt und Bündnisse aus Kultur, Schule und soziokulturellen Einrichtungen initiiert – in Anklam eben bestehend aus Kino, Käthe-Kollwitz-Schule und Demokratiebahnhof. Durch das Projekt würden die notwendigen Ressourcen bereitgestellt und mit Workshops zu Filmbildung und Antidiskriminierung Gelegenheiten für demokratischen Austausch geschaffen.

Die Deutsche Filmakademie mit Sitz in Berlin wurde im Jahr 2003 gegründet und vereint inzwischen über 2200 Mitglieder aus allen künstlerischen Sparten des deutschen Films. Der gemeinnützige Verein finanziert sich ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden. Unter anderem ist die Akademie mit der Durchführung des Deutschen Filmpreises betraut, ist Veranstalter des Nachwuchspreises First Steps und fördert zudem unter anderem im Rahmen von Bildungsprogrammen die Auseinandersetzung mit Film als Kunstform im schulischen und außerschulischen Kontext.