In Bayern

Anklamer Stadtvertreter fliegen über Solarpark

Stretense / Lesedauer: 3 min

Das größte Solarfeld Süddeutschlands hat beim Besuch der Anklamer Delegation einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Aber das dann doppelt so groß vor den Toren Anklams?
Veröffentlicht:13.04.2021, 06:27

Von:
  • Mareike Klinkenberg
Artikel teilen:

Während in Vorpommern die Entscheidung für oder gegen den geplanten Solarpark bei Stretense weiterhin ansteht, ist in der bayerischen Gemeinde Berg im Gau ein vergleichbares Projekt des gleichen Investors bereits in Betrieb und steht sogar kurz vor einer Erweiterung. In der vergangenen Woche waren Mitglieder der Anklamer Stadtverwaltung und aus der Stadtvertretung in Bayern, um sich vor Ort einen Eindruck zu verschaffen.

Bürgermeister eher Befürworter

Die mehr als 700 Kilometer weite Anreise hat sich für Anklams Bürgermeister Michael Galander (IfA) auf jeden Fall gelohnt. Neben den Gesprächen mit örtlichen Kommunalpolitikern ist die Anklamer Delegation auch am Firmensitz der Firma Anumar gewesen und konnte sich über Technologien und Vermarktungsstrategien von erneuerbaren Energien informieren. Den Ausblick auf das Solarfeld im Donaumoos gab es dann aus der Vogelperspektive heraus während eines Hubschrauberrundflugs.

Galander selbst gehörte von vornherein eher zu den Befürwortern des Solarprojekts vor den Toren Anklams und fühlt sich durch das positive Feedback seines bayerischen Amtskollegen weiter bestätigt. Fragen und Probleme müssten nun im Rahmen des Aufstellungsverfahrens geklärt werden, so der Bürgermeister.

In der Meinung bestätigt

Auch der Bauausschussvorsitzende Holger Meyer (IfA) sieht sich nach dem Besuch in Bayern in seiner Meinung bestätigt. Der Solarpark sei eine große Chance für Anklam. Für ihn steht außer Frage, dass man sich den erneuerbaren Energieformen gegenüber öffnen müsse, denn irgendwo müsse der Strom aus der Steckdose künftig ja auch herkommen. Deutlich geworden sei außerdem, dass man mit der Ingolstädter Firma Anumar mit einem verlässlichen Partner zu tun habe, der zu seinen Versprechen stehen soll. Die guten Referenzen wurden den Anklamern auf ihrer Reise aus erster Hand bestätigt.

Holger Meyer ist es außerdem wichtig, in Anklam Kompromisse und Lösungswege zu finden, um die Akzeptanz für das Projekt zu erhöhen. Denn auch das sei in Bayern deutlich geworden: Nicht nur Politiker und Investoren, sondern auch die Einwohner in der Gemeinde stehen hinter ihrem Solarpark, der sich auch dort nur wenige Meter hinter der Ortsgrenze erstreckt.

„Bürgerstrom” auch für Stretense?

Einen ähnlichen Eindruck bringt auch Stadtvertreter Christopher Denda (SPD) mit zurück nach Anklam. Das Thema „Bürgerstrom“ sei in Bayern bereits in die Tat umgesetzt worden. Anumar hat zudem in der Gemeinde einen Firmensitz gegründet und setzt auf qualifizierte Arbeitskräfte von vor Ort. Weitere wichtige Argumente sind für Denda außerdem die positiven Auswirkungen auf das Klimakonzept der Stadt und die Aussicht auf weitere wirtschaftliche Ansiedlungen.

Skeptisch bleibt Steffen Göritz, Fraktionsvorsitzender der CDU. Er sieht neben den Parallelen beider Solarprojekte und aller Innovativität der Firma Anumar, vor allem auch die signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Standorten.

So sei man in Bayern in viel kleineren Dimensionen unterwegs und auf Flächen, die man zu großen Teilen gar nicht bewirtschaften konnte. In Stretense geht es dagegen um beste landwirtschaftliche Nutzfläche, die zum Solarfeld werden soll. Für Göritz ist weiterhin die Ablehnung der Stretenser Einwohner ein wichtiger Aspekt gegen den Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan.

Mehr lesen: ▶ Schlagabtausch zu Solarpark-Plänen bei Stretense