Traditionsunternehmen
So blickt Anklams Zuckerfabrik zum 140. Jubiläum in die Zukunft
Anklam / Lesedauer: 3 min

Anne-Marie Maaß
Zwei lange Kampagnenjahre liegen hinter der Anklamer Zuckerfabrik. Bis in den Februar hinein lief in diesem Jahr die Rübenverarbeitung. Mitten in diese Endphase hinein fiel dabei schon das erste Jubiläumsdatum der Anklamer Zuckerfabrik. Am 31. Januar 1883 wurde bereits die Aktiengesellschaft Pommersche Zuckerfabrik gegründet.
Nach der Grundsteinlegung für die Anklamer Zuckerfabrik am 4. April folgte am ersten 1. November des gleichen Jahres schon der Kampagnenstart. Im Gegensatz zu heute — 140 Jahre später — wurden dabei allerdings 10000 Tonnen Rüben während der gesamten Rübenkampagne verarbeitet, heute liegt die Verarbeitung pro Tag bereits bei 13000 Tonnen und mehr.

Natur bleibt eine Herausforderung
Allein daran lässt sich die enorme industrielle Entwicklung ableiten, die die Zuckerfabrik in all den zurückliegenden Jahren und Jahrzehnten genommen hat. Nicht ohne Stolz blickt so nun auch der Chef des Anklamer Standortes der Cosun Beet Company auf die lange Firmengeschichte zurück. Gleichzeitig leitet Matthias Sauer aber auch einen Leitspruch daraus ab. „Ohne Veränderung und Weiterentwicklung geht es nicht“, sagt er.
„Allein eine solch lange Kampagne, wie in den zurückliegenden beiden Jahren, mit all der Kraftanstrengung, die sie gekostet haben, wäre vor einigen Jahren wohl noch nicht denkbar gewesen“, sagt Sauer. Auch daran zeige sich eine Entwicklung. „Letztendlich hängt und hing die Produktion schon immer an der Rübe und die ist eben ein Feldprodukt, das allen Witterungen ausgesetzt ist. Daran gilt es, sich anzupassen“, sagt er.
Veganes Essen aus der Rübe
Deshalb soll das Jubiläumsjahr auch nicht nur für einen Blick in die Vergangenheit, sondern vor allem in die Zukunft genutzt werden. Als Motto haben sich die Anklamer deshalb „Beet fits Company“ gesetzt. Dies sei vor allem der Feder der jüngeren Mitarbeiter entsprungen. Das englische Motto sei da vielleicht auch schon ein Richtungsweiser, sagt Sauer. Neue Produkte werden etwa bereits beim niederländische Mutterkonzern produziert: vegane Nahrung aus Rüben. Gerade mit Blick auf die Biozucker–Produktion sei dies auch in Anklam in Zukunft denkbar.
Denn zukünftig muss und will sich die Anklamer Zuckerfabrik weiter verändern. So werden gerade Millionen Euro vor Ort investiert, um in den kommenden Jahren die Wasseraufbereitung vollkommen neu aufzustellen. Außerdem gehe es auch um Schlagworte wie die CO²-neutrale Fabrik, mehr Umweltbewusstsein, sowie soziale Verantwortung, ergänzt Matthias Sauer. Auch diese Ziele habe man sich auf die Fahnen geschrieben.
Viele Veranstaltungen geplant
Im Jubiläumsjahr soll es deshalb über das gesamte Jahr verteilt Aktionen und Veranstaltungen geben. Angefangen von Fitness–Aktionen für die Mitarbeiter und Schulungen bis zum zur Teilnahme am Tag der erneuerbaren Energien und dem Umwelttag, heißt es. Für Anwohner und Anklamer soll es zudem wie gewohnt auch einen Tag der offenen Tür im Oktober geben, ergänzt Matthias Sauer.
Zusätzlich plane man im November noch eine Veranstaltung zur Mitarbeitergewinnung. „Aktuell können wir alle Lehrstellen besetzen, durch den Wandel im Unternehmen und den Generationenwechsel sind wir aber zusätzlich auch auf Bewerbungen von außen angewiesen“, erklärt der Geschäftsführer. Auch dafür will die Zuckerfabrik das Jubiläumsjahr mit eigenem Logo nutzen, um auf sich und die Möglichkeiten vor Ort aufmerksam zu machen.