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Umleitung

Anwohner haben wegen Umleitung Angst um ihre Kinder

Anklam / Lesedauer: 2 min

Die August-Bebel Straße in Anklam ist wegen einer Baustelle zur beliebten Umleitung geworden – zum Leidwesen der Anwohner. Das Ordnungsamt hat dazu eine klare Linie.
Veröffentlicht:21.11.2023, 05:44

Von:
  • Maxi Koglin
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Familie Arends zog im August in die Anklamer August-Bebel-Straße. Für sie war es der perfekte Ort, schön ruhig gelegen, ohne viel Verkehr und eine kleine Nachbarschaft. Gut geeignet, um Kinder groß zu ziehen. Das dachten sich neben den Arends auch noch zwei weitere Familien, die in die ruhige Straße einzogen. Als dann die Bauarbeiten am Schlaufenkreisel Friedländer Landstraße/Leipziger Allee begannen, und die damit einhergehende Vollsperrung der Friedländer Straße, war es schlagartig vorbei mit der Idylle.

Geschwindigkeitskontrollen sollen helfen

„Wir hatten einen Monat unsere Ruhe und dann ging die Autobahn los“, erzählt Anwohnerin Marthe Arends. Gerade zu den Hauptverkehrszeiten sei es besonders schlimm. Morgens zwischen 7 und 8 Uhr und zum Feierabendverkehr zwischen 14 und 15 Uhr staut es sich regelrecht auf dem kleinen Stück Straße, erzählt sie.

Marco Kramber, Bauleiter des Schlaufenkreisels ist das Problem durchaus bewusst. Mit Absicht hätten sie die August-Bebel-Straße nicht als Umleitung ausgeschildert, um dort ein großes Verkehrsaufkommen zu verhindern. „Die Ortskundigen kennen halt ihre Schlupflöcher“, sagt er. Auf die Forderung der Anwohner, dass dort trotzdem etwas passieren müsse, sieht Marco Kramber nur eine Lösung. „Man müsste beim Ordnungsamt nachfragen und eine Geschwindigkeitskontrolle durchführen. Eine andere Möglichkeit sehe ich da nicht“

Für die Anwohner wäre das ein Anfang. Sie würden aber auch gern ein weiteres 30er-Schild direkt in der Straße haben. Denn die meisten, die das Schild in der Südstadt, am Schülerberg oder der Stralsunder Straße sehen, wissen womöglich nicht mehr, dass die 30er-Zone auch in der gesamten August-Bebel-Straße gilt.

Keine Schilder für die Straße

„Ein Schild 'Vorsicht, hier spielen Kinder' wäre auch eine Alternative“, sagt Marthe Arends. Denn das ist die größte Sorge der Eltern. In den vier Häusern, die direkt auf der Strecke liegen, leben sieben Kinder. Sie bittet darum, nicht zu schnell durch die Straße zu fahren und auf die Umgebung zu achten. Dass die Anklamer die Strecke als Umleitung benutzen, könne sie verstehen, sagt Marthe Arends.

Von Dirk Bierwerth, Leiter des Ordnungsamtes, gibt es zu den Schildern klare Aussagen. „Es sind keine weiteren 30er-Schilder möglich, weil es sich um eine Zone handelt. Weitere Schilder in der Zone würden nur zu Irritationen führen“ Außerdem gibt es in der Straße „keine Kindereinrichtungen im Sinne Betreuung oder Spielplatz, daher kann man kein Schild für spielende Kinder begründen“. Die einzige Möglichkeit bleibt also eine Geschwindigkeitsüberprüfung. Dabei muss zunächst geprüft werden, inwiefern diese auf dem Stück Straße möglich ist, so Bierwerth.