StartseiteRegionalAnklam▶ Auf zu neuen Grenzen im Anklamer Theater

Jubiläum

▶ Auf zu neuen Grenzen im Anklamer Theater

Anklam / Lesedauer: 2 min

Das Anklamer Theater feiert seinen 70. und schmeißt ein Best-of seiner Stücke auf die Bühne. Doch auch der Synagogen-Anschlag in Halle wurde thematisiert.
Veröffentlicht:13.10.2019, 16:05

Artikel teilen:

70 Jahre gibt es nun schon das Theater in Anklam – das muss natürlich entsprechend gewürdigt werden. Mit „Pauken und Trompeten“ lautete daher auch das Motto zur Eröffnung der 71. Spielzeit. „Pauken und Trompeten, wie angekündigt, haben wir zwar nicht bekommen, dafür aber Janco mit seiner Gitarre“, sagte Intendant Martin Schneider bei seiner Begrüßungsrede nach einem kurzen Musikstück von Eleven Janco Ohlen.

Der Jubiläumsabend am Samstag sollte ganz anders ablaufen als bisherige Veranstaltungen. So gab es zunächst auf der Bühne einen bunten Mix aus bekannten Stücken zu sehen, die auch in diesem Jahr wieder das Publikum begeistern sollen. Dafür traf etwa die Weihnachtsgans Auguste auf Shakespeares „Was ihr wollt“, und auch Kafkas „Das Schloss“ und die Komödie „Ich will Spaß“ waren wieder mit dabei.

Auf zu neuen Grenzen

Doch in der neuen Spielzeit, die zugleich auch die erste von Martin Schneider als Intendant ist, soll nicht nur auf Bewährtes gesetzt werden. Das sagt auch schon das Motto aus : „Auf zu neuen Grenzen“. Nicht zuletzt habe der rechtsterroristische Anschlag in Halle gezeigt, wie wichtig es sei, Menschen dazu zu bringen, über den eigenen Tellerrand zu schauen. Das Theater nehme dabei eine wichtige Aufgabe ein, gemeinsam mit seinem Publikum auf Reisen zu gehen“, so Schneider.

Neu in diesem Jahr ist an der Landesbühne auch das Klassenzimmerstück „Jenseits der blaue Grenze“, das von dem Fluchtversuch zweier Rostocker berichtet, die schwimmend die DDR hinter sich lassen wollen. Auszüge davon wurden bereits am Samstagabend dem Publikum gezeigt.

Einblick in die Chefsuppe von Wolfgang Bordel

Nach dem rund anderthalbstündigen Ritt quer durchs Programm der Spielzeit konnten die Zuschauer selbst aktiv werden, indem sie die Landesbühne erkundeten. Dafür boten sich allerlei Gelegenheiten. So wurde die Probebühne zu einem Tatort mit mehreren Zimmern umfunktioniert, in denen die Gäste, unterstützt vom Theater-Kommissar, dem Mörder auf die Schliche kommen mussten – ein Ausblick auf den „Hotel-Krimi“, der in diesem Jahr ebenfalls neu im Programm ist.

Im Theaterrestaurant „Zur Bühne“ indes konnten die Besucher nicht nur am Pokertisch zocken, sondern auch Alt-Intendant Wolfgang Bordel am Kochtopf über die Schulter schauen: Er lieferte Einblicke, wie die berühmt-berüchtigte „Chefsuppe“ eigentlich zustande kommt – samt Verkostung.