Nachfrage gesunken
Baugrundstücke in Anklam so billig wie seit Jahren nicht
Anklam / Lesedauer: 2 min

Anne-Marie Maaß
Von einem Bauboom profitierte lange Zeit auch die Anklamer Stadtkasse. Reihenweise wurden da in manchen Ausschusssitzungen gleich die Bauplätze vergeben. Von mehreren Neubaugebieten war die Rede. Inzwischen ist die Nachfrage stark zurückgegangen.
Ein Grundstücksverkauf, wie er nun noch einmal im Mittelfeld auf der Tagesordnung im Hauptausschuss stand, hat bei den aktuellen Baupreisen und den gestiegenen Zinsen bei Hausbaukrediten eher Seltenheitswert. Somit sind nun allerdings auch die Preise in Anklam wieder deutlich zurückgegangen, die die Stadt pro Quadratmeter erzielen kann.
Stadt verkauft für 60 Euro pro Quadratmeter
Wurden in den zurückliegenden Jahren Grundstücke an den Höchstbietenden veräußert und dafür teils über 70 Euro pro Quadratmeter bezahlt, hat der Hauptausschuss der Stadt jüngst nun wieder einem Verkauf von rund 860 Quadratmetern im Mittelfeld zum aktuellen Bodenrichtwert von 60 Euro pro Quadratmeter zugestimmt.
Somit fließen immerhin auch über 53000 Euro in die Stadtkasse — aber eben doch deutlich weniger Geld, als wohl noch vor gut zwei Jahren zu erzielen gewesen wäre. „Wir sind immer vom Bodenrichtwert ausgegangenen und haben bei mehreren Bewerbern, die es es in Zeiten Baubooms gab, an das höchste Gebot verkauft“, erklärt Galander das Prozedere. Nun gebe es wenn überhaupt jedoch nur noch vereinzelte Nachfragen.
Planzahlen bereits zurückgeschraubt
Aus der aktuellen Flaute zieht die Stadt nun ihre Schlüsse: „Im kommenden Jahr werden wir unsere Erwartungen und Planzahlen für Einnahmen aus Grundstücksverkäufen in den Wohngebieten deutlich zurückfahren und anpassen“, sagt Anklams Bürgermeister Michael Galander.
Bei bereits verkauften Baugrundstücken gerade bei größeren Investitionen gehe man zudem großzügig mit den eigentlichen Fristen zur Bauverpflichtung um. Man sei mit den Investoren im Gespräch, klar sei aber auch: „Selbst unser städtisches Wohnungsunternehmen mit der GWA baut aus besagten Gründen aktuell nicht“, so Galander. Ein Aufschub bis 2024 werde daher auch anderen Bauherren durchaus gewährt.
Planungen gehen dennoch weiter
An den Planungen für den weiteren Ausbau und die Erschließung von Baufeldern im Mittelfeld und auch für das grüne Wohngebiet, das im Anklamer Ortsteil Gellendin entstehen soll, hält man trotzdem weiterhin fest. Bei Letzterem befände man sich ohnehin noch in der Anfangsphase und im Mittelfeld bleibt der Bürgermeister zudem zuversichtlich, dass — wenn auch mit verminderter Nachfrage — weiterhin Menschen bauen möchten.