Jubiläum

So erinnert Anklam an den 175. Lilienthal–Geburtstag

Anklam / Lesedauer: 2 min

Der 175. Geburtstag Otto Lilienthals wurde am Dienstag mit einigen Sonderaktionen und Führungen in Anklam gefeiert.
Veröffentlicht:23.05.2023, 17:48

Von:
  • Mareike Klinkenberg
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Wenn der berühmteste Sohn der Stadt, Flugpionier Otto Lilienthal, einen Jubiläums–Geburtstag feiert, gibt es in Anklam ihm zu Ehren natürlich verschiedenste Aktionen und Veranstaltungen. An diesem 23. Mai hatte das Otto–Lilienthal–Museum unter anderem am Vormittag ins Ikareum in die Nikolaikirche eingeladen, um im Rahmen einer Sonderführung ein Blick auf das Leben Lilienthals, insbesondere auf seine Kindheit und Jugend in der Peenstraße, zu werfen.

Unterstützt wurde Museumsleiter Dr. Peter Busse dabei tatkräftig von Christian Roscher, einem Schüler der Greifswalder Martinsschule, der nun schon zum wiederholten Male ein Praktikum im Lilienthal–Museum absolviert hatte und sich dabei genau mit den jungen Jahren und der Familiengeschichte Otto Lilienthals auseinander gesetzt hat.

Schüler baut Lilienthal–Tretrad als Modell nach

Neben den biografischen Eckdaten hat sich Roscher so unter anderem auch mit den ersten technischen Entwicklungen auseinandergesetzt, die der künstlerisch wie auch technisch interessierte Otto Lilienthal schon als Junge gemeinsam mit seinem Bruder entwickelt hat. Ein Modell des ersten Tretrades der beiden Brüder hat er eigenhändig nachgebaut.

Mit dem Tretmobil für zwei Personen sollen Otto und Gustav Lilienthal sogar in den Abend– und Nachtstunden Testfahrten auf der Peenstraße, in der sie ja auch wohnten, unternommen haben. Darüber hinaus hatte Christian Roscher auch selbst gezeichnete Bilder im Gepäck, die den Skizzen Otto Lilienthals zu seine Heimatstadt und auch ganz speziell den Studien über den Vogelflug nachempfunden sind. 

Auf der besonderen Führung zum 175. Lilienthals präsentierte Christian Roscher (links) sein Wissen im Ikareum. Unterstützt wurde er dabei von Dr. Peter Busse (Mitte), dem Leiter des Anklamer Lilienthal-Museums. (Foto: Mareike Klinkenberg)

Erfindergeist schon als Kind spürbar

Museumschef Dr. Peter Busse schlug dabei immer wieder den Bogen zu den damaligen Begebenheiten im Anklam des 19. Jahrhunderts, zu den beiden wissbegierigen Brüdern, die früh ihren Vater verloren, deren Mutter aber die Talente und die Neugier ihrer Jungs förderte, wenn sie auch nur geringe Mittel zur Verfügung hatte. So steuerte sie beispielsweise ein wenig Geld für den Bau des Tretrades bei und erlaubte die nächtlichen Proberunden in der Stadt.

„Damit das Gefährt überhaupt vom Hinterhof raus auf die Straße kam, musste sogar die Toreinfahrt etwas vergrößert werden. Auch dafür gab Caroline Lilienthal ihr Einverständnis“, erzählte der Museumsleiter eine weitere Anekdote aus der Kindheit des Anklamers, der sich als Pionier des Menschenfluges später in der ganzen Welt einen Namen gemacht hat.