Brandgutachten für Riesenstall Alt Tellin erst ab Februar
Stralsund / Lesedauer: 2 min

dpa
Die Untersuchungen zur Brandursache in der Schweinezuchtanlage Alt Tellin (Vorpommern-Greifswald) dauern weiter an. Wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Montag in Stralsund sagte, benötigt der Gutachter noch den ganzen Januar. Somit sollen frühestens im Februar erste Ergebnisse vorliegen. Die Anlage mit etwa 10.000 Muttertieren gehört der Landwirtschaftlichen Ferkelzucht Deutschland (LFD-Holding), nach eigenen Angaben größter Ferkelproduzent in Deutschland, und war am 30. März 2021 fast vollständig abgebrannt.
Fast 50.000 Schweine starben
In Flammen und Rauch kamen knapp 50.000 Schweine um, das Gros davon Ferkel. Etwa 1300 Tiere wurden gerettet. Es war laut Tierschutzbund der schwerste Stallbrand in Deutschland seit Jahren. Die Justiz ermittelt wegen des Verdachts der fahrlässigen Brandstiftung. Auch ein technischer Defekt sei möglich, hieß es mehrfach. Den Schaden hatte die Staatsanwaltschaft auf rund 40 Millionen Euro geschätzt. Die Biogasanlage konnte vor den Flammen gerettet werden. Die Ruinen wurde laut LFD inzwischen beräumt.
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Vom Brandgutachten hängt unter anderem ab, ob eine Versicherung zahlt und was auf dem Gelände abseits des Dorfes künftig passieren soll. Nach dem Vorfall hatte Landesagrarminister Till Backhaus (SPD) auch einen Stopp für neue Stallplanungen verhängt, bis die Brandursache geklärt ist. Bei einem Besuch in Alt Tellin hatte er gesagt, dass die Kontrollpflichten in der Anlage eingehalten wurden. Die LFD Holding (Roßdorf) hat nach eigenen Angaben 400 Mitarbeiter in 11 Betrieben mit rund 55.000 Sauen in Sachsen-Anhalt, Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Brandenburg.
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