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Straßenbau

Bürgermeister kritisiert Baupfusch bei Arbeiten an Bundesstraße

Stolpe an der Peene / Lesedauer: 2 min

Eine neue Straße und trotzdem Ärger: Beim Ausbau der B110 zwischen Anklam und Jarmen monieren die Bürgermeister deutliche Mängel. Im Straßenbauamt sieht man das anders.
Veröffentlicht:20.11.2023, 05:50

Von:
  • Anne-Marie Maaß
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Die Arbeiten an der neuen Asphaltdecke auf großen Streckenabschnitten der Bundesstraße B110 zwischen Anklam und Jarmen sollten eigentlich schon nach wenigen Wochen beendet sein. Doch die Maßnahme zog sich letztendlich über Monate hin. Das allein sorgte in den anliegenden Gemeinden, etwa bei Stolpes Bürgermeister und Landtagsabgeordneten Marcel Falk (SPD), für reichlich Unmut.

Landtagsabgeordneter vermutet Baumängel

Jetzt kommt auch noch hinzu: Mit dem Endergebnis der Bauleistung zeigt er sich ebenfalls nicht zufrieden. Die Abfahrt von der B110 nach Stolpe zum Beispiel gleicht aus seiner Sicht nun einer „Sprungschanze“. Tiefergelegte Autos hätten bei knapper Fahrt um die Kurve schon deutliche Probleme, um nicht aufzuliegen, moniert er. „Das geht so gar nicht“, schätzt Falk ein.

„Wenn wir das als Gemeinde gebaut und an die Bundesstraße angebaut hätten, wäre das so nie durchgegangen. Aber andersherum soll das jetzt okay sein?“, fragt er wütend. Auch an der gegenüberliegenden Bushaltestelle vermutet er schlichtweg Pfusch. Dort sei im Nachgang noch ein Gulli in einer Senke eingebaut worden. „Warum muss das sein? Weil man vorher das Gefälle nicht richtig berechnet hat? Das kann doch nicht sein, zumal das Straßenabwasser jetzt einfach auf den Acker abgeleitet wird.“ Laut Falk seien diese Dinge von ihm auch beim zuständigen Straßenbauamt angesprochen worden. Die Antwort der Straßenbauverwaltung Mecklenburg-Vorpommerns lässt aus seiner Sicht aber nicht auf eine Änderung hoffen. 

Bürgermeister haben mit Bundesstraße nichts zu tun

So sei die Endabnahme der Straße bereits Ende Juli erfolgt. Aktuell würden noch Rest- und Nachbesserungsarbeiten laufen, heißt es. Zudem gibt es einen deutlichen Hinweis an den meckernden Bürgermeister: „Eine Beteiligung der Bürgermeister erfolgt nur, wenn Belange der Gemeinde betroffen sind. Das war hier nicht der Fall. Für Baumaßnahmen an Bundes- und Landstraßen sind Bürgermeister nicht zuständig. Der Abzweig Stolpe wurde auf Hinweis des Bürgermeisters in einem Ortstermin zwischen der Straßenmeisterei Anklam und dem Straßenbauamt Neustrelitz geprüft. Ein Problem wurde dabei nicht erkannt“, teilt das Amt mit.

Doch nicht nur in Stolpe zeigt man sich unzufrieden. Derzeit wird bei Padderow noch an den Banketten gearbeitet ‐ die enge Fahrbahn an der geschützten Allee soll so für entgegenkommende Lkw Ausweichmöglichkeiten bieten. Aktuell laufen hier aber noch Mängelbeseitigen an den Verlegeplatten, heißt es vom Amt. Was zunächst nur provisorisch anmutet, soll allerdings noch lange halten ‐ mindestens bis zum kompletten Neuausbau der Bundesstraße 110, der aber wohl noch ein gutes Jahrzehnt auf sich warten lassen dürfte.