StartseiteRegionalAnklamBundespreis für Jarmener Skate-Park-Projekt

Spendenaktion

Bundespreis für Jarmener Skate-Park-Projekt

Jarmen / Lesedauer: 4 min

Dass Jarmens Bürgermeister und Pastor jetzt im Stadion von Union Berlin für Erinnerungsfotos posierten, hatte nur bedingt mit Fußball und viel mehr mit Skatern zu tun. 
Veröffentlicht:28.09.2023, 06:27

Von:
  • Stefan Hoeft
Artikel teilen:

Durchaus etwas überraschend für die Jarmener können sie sich jetzt über einen Zuschuss des Bundes für ihr Spenden-Projekt zugunsten eines BMX-Skate-Parks in der Peenestadt freuen. Denn beim auf die neuen Bundesländer ausgerichteten Engagementwettbewerb „machen!2023“ gehören sie zu den Preisträgern, verbunden mit einem Preisgeld von 5000 Euro.

Mittendrin im Preisträger-Pulk: Auch Jarmens Bürgermeister André Werner und Pastor Arnold Pett (beide 5. Reihe Mitte) stellten sich zum Erinnerungsfoto im Stadion von Union Berlin auf. (Foto: Kurc Zöhre/bundesfoto/0172-8302257)

Die Auszeichnung übernahmen Bürgermeister André Werner und Pastor Arnold Pett während einer feierlichen Veranstaltung im Stadion „An der Alten Försterei“, also dem Sitz und Spielort des Fußball-Bundesligisten Union Berlin. Eine Lokalität, die wohl nicht von ungefähr ausgewählt wurde.

Engagement gewürdigt

Schließlich geht es bei dem besagten Wettbewerb, der vom Beauftragten der Bundesregierung für Ostdeutschland, Carsten Schneider, in Kooperation mit der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt ausgerichtet wurde, um die Würdigung des vielfältigen bürgerschaftlichen Engagements. Und da gilt der mittlerweile in der Champions League spielende Kicker-Verein mit seinen Fans als leuchtendes Beispiel.  

Im Rahmen von „machen!2023“ ging es um die besten gemeinnützigen Projekt-Ideen, verteilt auf die vier Kategorien „Lebensqualität & Miteinander“, „Innerdeutscher und europäischer Austausch“, „Junge Generation“ und „Zukunftsgestaltung“.

Bewerben konnten sich unter anderem Vereine, Netzwerke, Bürgerbündnisse, Bürgerstiftungen und Bürgergenossenschaften, aber auch Zusammenschlüsse ohne Organisationsform, mit Sitz in ostdeutschen Gemeinden mit bis zu 50 000 Einwohnern. Verbunden mit der Aussicht auf ein Preisgeld zwischen 5000 und 10.000 Euro, um diese Vorhaben finanziell zu unterstützen. 

Beim Aktionstag am Jarmener Hafen im Herbst 2022 wurden die Entwürfe für den BMX-Skate-Park erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. (Foto: Stefan Hoeft)

Treffpunkt für alle Generationen geplant

Die Jarmener hatten sich auf Anregung des SPD-Bundestagsabgeordneten Erik von Malottki beworben, wie Bürgermeister Werner dem Nordkurier berichtete. Als Stiftungsratsmitglied der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt sei es ihm nämlich sehr wichtig, noch mehr die Stärkung der Zivilgesellschaft und des Ehrenamts in Ostdeutschland voranzutreiben, erklärte der Parlamentarier.

Dazu gehöre auch, die vielen Initiativen und Vereine, die wie in Jarmen schon jetzt mit einigem Herzblut und Einsatz wirken, sichtbar zu machen. „Es ist ein toller Erfolg der Initiative in Jarmen und das Preisgeld ist eine wichtige Anerkennung für das Engagement“, so von Malottki in einer ersten Stellungnahme.

Ziel des Projektes ist die Errichtung eines BMX-Skate-Parks für den Nachwuchs und als Treffpunkt für alle Generationen, als Standort legte sich die Stadtvertretung im Sommer auf ein Areal nördlich des Fußballplatzes fest. Verbunden ist die Idee, für deren Umsetzungen 70 000 Euro im Haushaltsplan 2023 veranschlagt sind, mit einer groß angelegten Spendensammlung, an der sich mittlerweile Hunderte beteiligt haben ‐ von Privatleuten bis zu Firmen und Institutionen. Die Hoffnung ist, so rund die Hälfte des Betrages abdecken zu können.

Bei seinen Buchlesungen im vergangenen Jahr sammelte Feine-Sahne-Sänger "Monchi" kräftig für das Skate-Park-Projekt. (Foto: Daniel Focke)

Ziel der Spendenaktion jetzt fast erreicht

Eines der Aushängeschilder bei diesem Bestreben ist der aus dem Ort stammende Frontmann der Band „Fahne Sahne Fischfilet“, Jan „Monchi“ Gorkow, der insbesondere im Rahmen seiner deutschlandweiten Lese-Tour und über die sozialen Medien immer wieder für dieses Vorhaben die Werbetrommel rührte.

Aber auch die Kirchengemeinde sammelte Geld, es gab einen Spendenlauf der Kinder und einen großen Aktionstag im vergangenen Herbst am Hafen, bei dem der Öffentlichkeit erstmal genauere Pläne vorgestellt wurden. Und letztlich soll auch der Bau selbst unter Einbeziehung möglichst vieler Helfer über die Bühne gehen. Zum einen, um die Kosten zu senken, zum anderen, um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. 

Dass dieses Projekt bei insgesamt über 850 Bewerbungen von der Jury für einen der 106 Preise ausgewählt wurde, werten Rathauschef und Pastor als großen Erfolg. Zumal die 5000 Euro vom Bund dafür sorgen, dass das Ziel nun fast erreicht ist, immerhin sind laut André Werner aktuell bereits 27 700 Euro auf dem Spendenkonto eingegangen.

Wobei er gegenüber dem Nordkurier versprach, dass alles darüber hinaus dazu dienen soll, den Parcours weiter aufzurüsten beziehungsweise zu ergänzen. Sprich die Kommune werde sich nicht auf Kosten des Spendenerfolges schadlos halten und ihren Eigenanteil entsprechend reduzieren.