Gebäude
Das neue Haus in Anklams Innenstadt ist eine runde Sache
Anklam / Lesedauer: 3 min

Anne-Marie Maaß
Eine Abstellmöglichkeit für Fahrräder auf dem Hinterhof fehlt noch – dann soll das erste Neubauprojekt nach der Wende in der Anklamer Innenstadt für die Anklamer Wohnungsgenossenschaft (AWG) abgeschlossen sein. AWG-Vorstand Falko Jonas zieht schon jetzt ein positives Fazit.
Runde Ecke als Reminiszenz an die Marienkirche
Alle Wohnungen seien vermietet. Insgesamt sieben Zuzüge nach Anklam könne man damit verbuchen. Im kompletten Erdgeschoss ist jetzt zudem die Steuerberatungsgesellschaft ETL Freund & Partner ansässig. Für Mieter und Vermieter sei dies quasi eine Win–Win–Situation gewesen. „Schon frühzeitig stand 2019 der große Gewerbemieter fest und hat so auch für Planungssicherheit gesorgt“, beschreibt des Falko Jonas.
Ähnlich sieht es Andreas Freiheit von der Steuerkanzlei. In Anklam habe man schon länger über einen Umzug oder eigenen Neubau nachgedacht. „Nun haben wir bei der AWG die Räume von Anfang an mitgestalten und nach den eigenen Wünschen auch mitwirken können“, freut sich Andreas Freiheit.
Den Kontakt habe damals Architekt Matthias Kühn vermittelt. Auch sonst hat Kühn beim Neubauprojekt an vielen Stellen Überzeugungsarbeit geleistet und seine Handschrift wenn man so will hinterlassen – so etwa auch bei der „runden Ecke“, die das Gebäude zur Marienkirche hin als Hingucker abschließt, ohne dem Kirchenbau die Show zu stehlen. „Es ist eher eine Reminiszenz daran, ebenso mit der Gestaltung der Klinkerfassade“, erklärt Matthias Kühn. Auch sonst habe man versucht, zur Keilstraße hin das Gebäude möglichst kleinteilig zu gestalten.
Alle Vorbereitungen für Solarstrom getroffen
Bei der Hofgestaltung musste die AWG allerdings zu den ursprünglichen Plänen Abstriche machen, um den Kostenrahmen zu halten, erklären Matthias Kühn und Falko Jonas. Ohnehin sei das ambitionierte Ziel gelungen, trotz all der Krisen der zurückliegenden Jahre die Baukosten noch leicht unter den anvisierten Auftragssummen von 2021 zu halten. Die Planungskosten von 2019 seien dagegen überschritten worden.

Insgesamt hat die AWG hier nun rund 3,5 Millionen Euro investiert. „Ein großer Dank gilt der Stadt und der GWA (Grundstücks- und Wohnungswirtschafts GmbH), die die Baustelle in dieser engen Innenstadtbebauung unterstützt haben“, sagt Falko Jonas. Auch von Städtebaufördermitteln für das Projekt habe man profitiert.
Im Bereich der erneuerbaren Energien ist in dem Haus zudem noch einiges möglich: So seien alle Vorbereitungen etwa für Solarstrom auf dem Dachflächen getroffen. Sogar die Leitungen seien schon angelegt. Angeschlossen ist eine solche Anlage aber bislang noch nicht. „Wir kämpfen aktuell noch mit den rechtlichen Hürden dazu. Wir würden auch gerne Ladeinfrastruktur vor Ort anbieten. Allerdings ist es als Genossenschaft nicht so leicht, Mieterstrom anzubieten“, erklärt Falko Jonas. Derzeit arbeite man noch an einer Lösung dafür.